Unterwegs auf dem 5-Seidler-Steig 2019
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Grandioser Ausblick von Friedmanns Bergschlößchen-Biergarten im Mai 2019

Der 5-Seidler-Steig ist ein fränkischer Bierwanderweg durch überwiegend ebenes Feld-, Wald- und Wiesengelände zwischen dem Startpunkt Weißenohe und dem Wendepunkt Thuisbrunn. Er führt seine Begeher auf einem Rundkurs von etwa 19 km Länge an fünf kleinen Familienbrauereien vorbei und lädt dazu ein, die dort traditionell gebrauten Biere, die nur im kleineren Umkreis verkauft werden, zu verkosten.

Die Familienbrauereien betreiben auch Gastwirtschaften, sodaß man zu den teilweise leckeren Bieren auch deftige fränkische Speisen - vom einfachen Schmalzbrot bis zum knusprigen Schäuferler mit Kniedler - genießen kann.

In jeder der teilnehmenden Brauereigaststätten gibt es einen Stempel auf eine spezielle Stempelsammelkarte. Hat man alle fünf Stempel gesammelt, kann man als Trophäe den offiziellen 5-Seidler-Steig-Bezwinger-Bierkrug zum Sonderpreis von 7 EUR erwerben. Wir sind allerdings zuversichtlich, daß man sich den Krug auch ohne Stempelkarte zum gleichen Preis kaufen kann. Schließlich geht es hier primär ums Geld und sekundär um das Vermitteln von Naturgenuß und Braukultur.

Den 5-Seidler-Steig gibt es seit nunmehr 11 Jahren. Die Schöpfer dieser tourismusfördernden Idee haben aber offenbar nicht bedacht oder einfach nur großzügig verdrängt, daß sich auf ihrem Wanderweg nicht nur der gesittet wandernde und braukulturell interessierte Biergenießer, sondern auch saufwütiges Kampftrinkergesindel tummeln wird, das schon vorgeglüht aus der Regionalbahn fällt. Wir haben von Anwohnern in Gräfenberg gehört, die nicht gerade erfreut darüber sind, daß besoffene Horden regelmäßig ihre Vorgärten verwüsten.

Man darf gespannt sein, ob es gelingt, diese Auswüchse, die hier ins Leben gerufen wurden, jemals unter Kontrolle zu bringen.

Weißenohe Wir fahren mit der Gräfenbergbahn nach Weißenohe, wo wir die Bewanderung des 5-Seidler-Steigs starten. Gleich vom Bahnhof gehen wir über die Straße in den Klosterbiergarten. Am dortigen Ausschank liegen die Stempelsammelkarten aus. Wir nehmen uns eine Sammelkarte, kaufen uns ein Seidler Klosterbier und lassen uns den ersten von fünf Stempeln auf die Stempelkarte drücken.

Mit uns sind ein paar Gestalten aus dem Zug ausgestiegen, von denen wir den Eindruck gewinnen, daß sie es heute nicht mehr weit über den Klosterbiergarten hinaus schaffen werden, so beieinander wie sie jetzt am Morgen schon sind. Wir genießen unser erstes Seidler in Ruhe. Danach wandern wir weiter, bergauf zur nächsten Brauerei.

Gräfenberg In Gräfenberg angekommen, erklimmen wir die steilen Stufen hoch zum Kriegerdenkmal und machen natürlich sofort eine japanische Pause, denn der Ausblick ins Tal ist einfach grandios. Dann nehmen wir Platz in Friedmanns Bergschlößchen-Biergarten.

Wir bestellen uns eine Stadtwurst mit Brot und einen dunklen Ritter-Wirnt-Trunk für zusammen 9 EUR und lassen es uns gut gehen, während wir den phantastischen Ausblick ins Tal genießen. Schließlich beenden wir unsere Einkehr, die Bedienung gibt uns unseren verdienten Stempel, und wir wandern weiter zur nächsten Brauerei.

Durch Wiesen, Felder und Wälder erreichen wir den Brauereigasthof Hofmann, wo wir unseren nächsten Stempel abholen können. Hier gibt es viele freie Sitzplätze - offenbar liegen die Vatertagswanderer vom Vortag noch kaputt in ihren Betten. Wir lassen uns im Biergarten nieder und bestellen einen Schweinebraten mit Kniedler und ein Dunkles.

Hohenschwärz Der Schweinebraten schmeckt gut, aber das Bier schmeckt nach fauligem Holz. Also nicht so der Hit. Wir überlegen, ob ein zweites Nachspül- bzw. Prüfseidler eine geschmackliche Verbesserung herbeiführen könnte, lassen es aber bleiben. Wir bezahlen 12 EUR, holen uns unseren verdienten Stempel und wandern weiter zur nächsten Brauerei.

Thuisbrunn Schließlich erreichen wir den Elchbräu in Thuisbrunn. Hier ist der Wendepunkt des 5-Seidler-Steigs. Infolge von Biergartenüberfüllung und entsprechend viel Lärm trinken wir hier erstmal nichts, sondern gehen noch ein wenig über die Leiten, hoch zur Burg und durch den Ort. Später ist es etwas leerer geworden. Wir holen uns ein Dunkles für 7,70 EUR am Ausschank und stempeln unsere Stempelkarte ab.

Erwartungsvoll führen wir das Glas zum Mund - und sind enttäuscht: das Seidler schmeckt ähnlich furchtbar wie das vorher in Hohenschwärz. Zu allem Unglück vergessen wir beim späteren Aufbruch leider auch noch, unser Bierglas abzugeben und schenken dadurch dem Elchbräu für seine zweifelhafte Braukunst völlig unverdient 5 EUR Glaspfand.

Gräfenberg Wir gehen auf dem Rundweg über Neusles zurück nach Gräfenberg. Dort kehren wir zum Abschluß beim Lindenbräu ein, holen uns den letzten Stempel ab und genießen zufrieden das beste Seidler des heutigen Tages.

Anschließend lösen wir unsere Stempelkarte ein und erhalten den 5-Seidler-Steig-Bezwinger-Krug für 7 EUR. Danach gehen wir - dem ausgewiesenen Stadtmauerweg entlang der Kalkach folgend - zum Bahnhof und fahren mit der Gräfenbergbahn nach Hause. Na, dann - bis zum nächstenmal!

Die Trophäe Den 5-Seidler-Steig-Bezwinger-Krug gibt es in drei Ausfertigungen. Zwei industriell gefertigte kosten je 7 EUR, die Neuauflage des allerersten Kruges, aufgelegt in Handarbeit als 10-Jahre-Jubiläums-Edition, kostet 14 EUR.

Platzierungen Die Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. Unsere ganz persönliche 5-Seidler-Genußrangfolge lautet: Platz: Lindenbräu, Gräfenberg Platz: Brauerei Friedmann, Gräfenberg Platz: Klosterbrauerei, Weißenohe Platz: Elchbräu, Thuisbrunn Platz: Brauerei Hofmann, Hohenschwärz

		Für interessierte Photographen Sie haben sich vielleicht gefragt, wieso die hier gezeigten Bilder so sehr viel besser aussehen als viele andere Digitalbilder, die Sie in Ihrem Leben schon gesehen haben. Nun - das liegt daran, daß die hier präsentierten Photos ursprünglich keine Digitalbilder sind!
Alle Photos wurden mehrheitlich mit den abgebildeten Spiegelreflexkameras vom Typ Pentax MV 1 mit dem Objektiv SMC Pentax-M 1:1,7 / 50 mm und Rolleiflex SL 35 E mit den Objektiven Rollei Planar 1:1,8 / 50 mm und Carl Zeiss HFT F-Distagon 1:2,8 / 16 mm auf Diapositivfilm aufgenommen. Verwendet wurden Diafilme von Fujifilm (Fujichrome Provia 100F Professional) und Agfa (CT 100 precisa). Alle Aufnahmen von Lebensmitteln und von den Krügen wurden mit einem Apple iPhone 6 gemacht.
	Die Filme wurden im Anschluß an die Entwicklung für die Präsentation auf dieser Webseite gleich im Fotolabor digitalisiert. Und nein: ich bin kein Influenza und bekomme leider kein Geld von den hier genannten Markeninhabern. Ich nenne die verwendeten Produkte nur zu eigenen Dokumentationszwecken.

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