Santorini (Thira) 2007
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Auf Kreuzfahrt durch die Caldera - im Hintergrund die Inselhauptstadt Fira
Santorini oder Thira - so der ursprüngliche Name - ist sicherlich die außergewöhnlichste Insel der Ägäis, vielleicht sogar der Welt. Sie ist die südlichste Insel der Kykladen. Ihre vulkanischen Steilküsten leuchten rot, braun oder grünlich im Licht der Sonne, gekrönt von Häubchen aus schneeweißen Häuschen und Kirchen mit leuchtend blauen Kuppeldächern. Die gewaltige Macht der Natur hinterließ ihre Spuren auf der Insel - oder was davon übrig blieb, als im Jahre 1645 v. Chr. etwa 180 Quadratkilometer Landfläche durch einen gewaltigen Vulkanausbruch 36 km hoch in die Atmosphäre gepustet wurden.
Dadurch erlosch nicht nur sämtliches Leben auf der Insel selbst; durch die ausgelösten Tsunamis wurde wahrscheinlich die hochentwickelte minoische Zivilisation auf Kreta eine Stunde später ebenfalls ausgelöscht.
Die ersten Bewohner der Insel nannten sie Kallisti (die Schöne), und sie entwickelte sich neben Kreta zu einem bedeutenden Außenposten minoischer Kultur. Nach dem gewaltigen Vulkanausbruch blieben die übriggebliebenen Inselteile lange Zeit unbewohnt. Erst um 1000 v. Chr. kamen mit den Phöniziern neue Siedler. Der Vulkan inmitten der größten Caldera der Welt schwelt noch immer, allerdings befindet er sich seit seinem letzten Ausbruch vor 57 Jahren im Zustand der Ruhe und kann gefahrlos bewandert werden - eine Erfahrung, die Sie sich unbedingt gönnen sollten!
Santorini ist selbstverständlich viel zu beeindruckend, um dort nur einen schnöden Badeurlaub zu verbringen - obwohl man natürlich auch das haben kann.
Ab Nürnberg-Flughafen sind es drei Stunden Flugzeit bis zum Flughafen bei Kamari. Von dort erfolgt dann der Bustransfer ins Hotel. |
Das kleine Hotel Santorini Image liegt am westlichen Ortsrand von Messaria zentral in der Mitte der Insel, direkt an der Hauptstraße zur Inselhauptstadt Fira und damit geradezu ideal für Wandertouren in alle Richtungen. |
Die Sonnenuntergänge auf Santorini sind legendär. Es scheint, als brenne der Himmel, und der Vordergrund erscheint in einem intensiven, unwirklich violetten Licht. |
Am nächsten Morgen begeben wir uns auf einen ersten Erkundungsspaziergang durch die nähere Umgebung rund um das Hotel. |
Exo Gonia heißt diese traditionelle, an einen Hügel geschmiegte Siedlung. Von weitem sind typische Baustellengeräusche zu vernehmen. Offenbar rüsten sich die Bewohner eifrig für die bevorstehende Touristenschwemme, die in etwa drei Wochen - ab Anfang Juni - einsetzt und in den Monaten Juli und August ihren Höhepunkt erreichen wird. |
St. Theoskepasti (oben, Mitte) sei das bedeutendste byzantinische Bauwerk auf der Insel, meint der Text im Reiseführer. Es präsentiert sich auf das Feinste herausgeputzt. |
Vothonas ist der Name dieses hübschen, mit Messaria zusammengewachsenen Ortes. Die Kirchen- und Kapellendichte ist beeindruckend. Es scheint, als bildeten wenige drei bis sieben Häuser und Gehöfte jeweils eine eigene Gemeinde... |
Schließlich beenden wir unseren ersten Wandertag mit Rückkehr ins Hotel Santorini Image und genießen die Blaue Stunde mit ihren interessanten Lichtverhältnissen. |
Ein herrlicher Morgen läßt die Wolkendecke des vergangenen Tages endgültig vergessen. Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg nach Pyrgos, in ein traditionelles Bergdorf. |
Die Straße führt durch endlose Lavaweinberge. Was im Hintergrund wie eine Schneedecke aussieht, ist die Inselhauptstadt Fira. |
Pyrgos ist so, wie man sich ein typisch griechisches Bilderbuch-Bergdorf vorstellt: kleine weißgetünchte Häuschen mit blauen Fensterrahmen und Fensterläden, hin und wieder Geschirrklappern und Folkloremusik aus den Hinterhöfen, Wäsche auf der Leine und vereinzelt Ziegengemecker von irgendwoher. |
Früh am Morgen herrscht noch Ruhe in den Gassen der Altstadt. Man kann ungestört photographieren und die Atmosphäre dieses schönen Ortes genießen. |
Offenbar ist es hier ebenso schwierig, stromkabelfreie Photos hinzubekommen wie in anderen südlichen Ländern. Aber zumindest touristenfreie sind um diese Jahreszeit möglich. |
Auch Pyrgos scheint sich jetzt schon für den in wenigen Wochen einsetzenden Besucheransturm zu rüsten - die Preise in den kleinen versteckten Kafenions und Tavernen sprechen eine ziemlich deutliche Sprache. |
Eine Halbe Heineken, Warsteiner oder anderes Importbier ist für beachtliche 4,60 EUR im Angebot - das macht betroffen und hinterläßt ein Gefühl von Abzocke. |
Von der alten Festung aus bietet sich ein herrlicher Panoramablick über die tiefblaue Caldera. Links im Hintergrund ist die Nachbarinsel Thirassia, rechts im Hintergrund ist Oia zu sehen. |
Zum Glück gibt es auch noch den kleinen, landestypischen Mini Market, wo wir uns mit Mineralwasser in den praktischen 1,5-Liter-Einwegplastikflaschen zu zivilen Preisen eindecken - wie die Einheimischen übrigens auch. |
Wir haben jetzt Pyrgos verlassen und sind nach einer kurzen Pause im Schatten der Kirche auf dem steilen Fußweg zum Profitis Elias, der höchsten Erhebung auf Santorini, unterwegs. |
Auf dem Profitis Elias, der einen herrlichen Rundblick über die Insel bietet, gibt es aber außer ein paar gesperrten Militäranlagen, die wohl der Luftraumüberwachung dienen und die nicht photographiert werden dürfen, nichts zu sehen. |
In Messaria herrscht bereits spätnachmittägliche Ruhe. Dank des ständig wehenden Windes ist von der intensiven Sonneneinstrahlung, die hier gerade herrscht, kaum etwas zu spüren. |
Im Hotel angekommen, genießen wir entspannt den Blick hinüber nach Pyrgos. Die Zeit bis zum Abendessen läßt sich idealerweise an der Poolbar überbrücken. |
Heute wandern wir nach Alt-Thira oder Ancient-Thira, wie es in Englisch auf den Straßenwegweisern heißt. |
Der steile Fußweg ist nur geübten und schwindelfreien Wanderern mit dem entsprechenden Schuhwerk zu empfehlen. Badeschlappen- oder Sandalentouris laufen bitte lieber die ausgebaute Serpentinenstraße hoch oder fahren gleich mit Auto oder Motorroller bis zum Parkplatz. |
Mittlerweile ist aus der erreichten Höhe auch der Flughafen im Hintergrund zu sehen. Die von rechts zum Landeanflug ansetzenden Flugzeuge können den Bewohnern von Kamari buchstäblich aufs Dach steigen, so tief kommen sie vom Meer her angeflogen. |
Die ehemalige Hauptstadt des Spartakerkönigs Thiras und seiner Getreuen wurde von deutschen Archäologen ausgegraben. Nach Akrotiri weiter südlich ist sie die bekannteste archäologische Stätte auf Santorini. |
Auf der anderen Bergseite liegt Perissa, ebenfalls ein bekannter Ferienort mit ewig langem, schwarzen Lavastrand und einer ebenfalls bemerkenswerten Hoteldichte. |
Heute steht einer der Höhepunkte eines jeden Santorini-Urlaubs auf dem Programm: eine romantische Kreuzfahrt zum Sonnenuntergang nach Oia. |
Bei den heißen Quellen von Palea Kameni - der Nachbarinsel von Nea Kameni - soll ein Badestop für Interessenten eingelegt werden, die gerne in nach faulen Eiern stinkendem Wasser schwimmen möchten. |
Tiefblau liegt das Wasser der Caldera zwischen unserem Ausflugsboot und der steil aufragenden Kraterwand unterhalb von Fira, Firostefani und Imerovigli. |
Die bizarre, majestätische Rauhheit dieser vulkanischen Ödnis fasziniert. Wer schon einmal auf der Kanareninsel Lanzarote in den Montañas del Fuego unterwegs war, weiß, wovon wir hier sprechen. |
Die Bedeutung dieses Ortes besteht vor allem darin, daß es sich um das jüngste Land vulkanischen Ursprungs des östlichen Mittelmeeres handelt: die Region ist ein vulkanisch aktives Zentrum, dessen älteste Gesteinsschichten ein Alter von 430 Jahren aufweisen und dessen jüngste gerade mal 50 Jahre alt sind. |
Abgesehen von der Schönheit dieser Region ist Nea Kameni wissenschaftlich deshalb höchst attraktiv, weil das Entstehen und das allmähliche Wachstum einer Insel durch mehrere Vulkanausbrüche innerhalb von 430 Jahren es ermöglicht, eine Vielzahl geologischer, vulkanologischer und biologischer Abläufe eines Ökosystems zu erforschen, das weitgehend frei von menschlichen Einflüssen ist. |
Seit dem letzten Ausbruch von Nea Kameni 1950 ruht der Vulkan. |
(Textquelle: Infobroschüre zum Nationalen Natur- und Geologiepark von Nea Kameni, ausliegend) |
Vorher gibt es aber noch einen Badestop bei den heißen Quellen von Palea Kameni. |
Mittlerweile ist es später Nachmittag, die Schatten werden allmählich länger. Unser Ausflugskahn steuert die Nachbarinsel Thirassia an, wo das Abendessen eingenommen werden soll. |
Oia liegt in der Ferne. Dort nehmen vermutlich schon etliche Sonnenuntergangstouristen ihre Plätze ein und bereiten ihre Kameras für das zu erwartende Ereignis vor. |
Wir erreichen nun den kleinen Hafen Corfos auf der Nachbarinsel Thirassia. |
Hier gibt es nur einen engen Serpentinenweg hoch zur größten Siedlung der Insel - für die Lasttiere. |
Im Gegensatz zur Hauptinsel sei Thirassia noch nicht vom Tourismus überrannt worden und habe sich noch viel mehr seine Ursprünglichkeit bewahrt, berichtet die Reiseleiterin. Hier habe sich das dörfliche, gemütliche Leben mit seinen Traditionen noch ganz so wie vor 25 Jahren erhalten. |
Das Abendessen ist vorbei. Es gab lauwarmes griechisches Essen aus großen Plastikbottichen und schrecklich saueren Wein aus Tetrapacks. |
Bei einem Glas Champagner blicken wir nach Backbord, genießen andächtig den malerischen Sonnenuntergang und wundern uns über unzählige Blitzlichter aus Richtung Oia... Leider ist photographieren dieses Ereignisses auf dem schwankenden Kahn nicht verwackelungsfrei möglich. |
Heute wollen wir eine Wanderung - ausgehend von unserem Hotel in Messaria - bis nach Oia unternehmen, über Fira, Firostefani und Imerovigli, immer am Kraterrand entlang. |
In Fira treffen wir auf die typisch südländischen Einkaufsgassen mit ihren unzähligen Souvenir-, Textil-, Schmuck- und Ramschläden, desweiteren auf geradezu wagemutig an den Kraterrand gebaute kleine Hotels und Restaurants. |
Von der "oberen Stadt" führt eine Gondelbahn nach unten zum Hafen. Natürlich handelt es sich hier um ein Produkt des bekannten österreichischen Herstellers Doppelmayr. |
Mittlerweile haben wir die Einkaufsgassen und Aussichtspunkte von Fira hinter uns gelassen und befinden uns vermutlich bereits in Firostefani - was aber schwer zu sagen ist, denn hier geht ein Dorf nahtlos in das andere über, und am Kraterrandweg gibt es keine Ortsschilder. |
Die überwiegend weiß und vereinzelt hellocker gestrichenen Hotelanlagen gleißen in der Sonne. Um diese Jahreszeit sind noch viele Zimmer frei. Das wird in zwei bis drei Wochen aber bereits anders aussehen. |
An schattenspendenden, weißen Bilderbuchkirchen mit tiefblauen Kuppeldächern herrscht jedenfalls kein Mangel. |
Mitten in der Prärie, in einer Talsohle, hat ein findiger Einheimischer eine kleine Imbißbude aufgestellt. Klug, der Mann! Sowohl aus Richtung Oia als auch aus Imerovigli kommend, findet man hier die einzige Restauration auf weiter Flur. |
Wir haben uns ebenfalls eine Pause verdient. |
Und weiter gehts. |
Der schwarze, bizarre Lavaboden ist hier von karger rotbrauner Vegetation bedeckt. Kristallklar und tiefblau schimmert das Becken der Caldera im Hintergrund. |
Dicht an dicht schmiegen sich - wie schon vorher in Fira, Firostefani und Imerovigli - die kleinen Hotelanlagen an den Kraterrand. Das Weiß der frisch gestrichenen Fassaden schmerzt in den Augen. |
Kleine Hotels und Pensionen, soweit das Auge reicht. Hier läßt es sich aushalten. Einige der malerischen Hotelanlagen verfügen auch über Schwimmbecken. |
Schließlich sind wir im Zentrum von Oia angekommen und schlendern die mit Marmorplatten gepflasterte Promenade entlang. Links und rechts verlocken Souvenir- und Kleinkunstgeschäfte sowie Kafenions und Restaurants zum Geldausgeben. |
Aufgrund der unverschämten Preise gelingt es uns aber, aufkeimende Konsumlüste unter Kontrolle zu halten. |
Oia wird in den Reiseführern meist als ein Künstlerdorf beschrieben. In der Tat - hier gibt es spürbar mehr Kleinkunst und handwerklich gefertigte Güter in den Souvenirläden zu kaufen als anderswo auf der Insel. |
Die kleine Festungsruine am Ortsrand ist ein beliebter Standort zum Beobachten legendärer Sonnenuntergänge. |
Ein letzter Blick nach Achtern - mittlerweile ist es Spätnachmittags, und wir begeben uns zum zentralen Busbahnhof, um den Linienbus zurück nach Fira zu besteigen. |
Heute beabsichtigen wir eine Wanderung nach Emporio, einem schönen Ort im traditionellen Baustil auf der Südseite des Profitis Elias, kurz vor dem bekannten Badeort Perissa. |
Hier entsteht gerade eine Ferienwohnanlage im typisch kykladischen Baustil. Beton ist offenbar ein gerne genutzter Baustoff. Gemauerte Häuser sind selten. |
Kein Mensch ist auf den Straßen unterwegs. Apostolische Mittagsruhe liegt über dem Ort, der sich in seiner ganzen traditionellen Schönheit präsentiert. |
Man könnte beinahe den Eindruck gewinnen, ein Geisterdorf zu durchschreiten - so still und menschenleer sind die Straßen. Offenbar halten die Bewohner gerade Mittagsruhe oder sind auf den umliegenden Feldern zugange. |
Wir verlassen nun diesen schönen, ursprünglichen Ort und gehen wieder auf die Hauptstraße - weiter in Richtung Emporio, das wir nach knapp eineinhalb Stunden erreichen werden. |
Emporio merkt man seine Nachbarschaft zur Badehochburg Perissa an, denn auch hier sind alle Häuser und Anlagen frisch gestrichen und für die in wenigen Wochen einsetzende Touristenschwemme herausgeputzt. Es gibt hier sogar einen ausgeschilderten Rundwanderweg durch das traditional Emporio. |
Na dann. Folgen wir also mal dem offiziellen Touristenpfad und harren seiner Sehenswürdigkeiten... |
Entlang der offiziellen Marschroute treffen wir auf sehr schön renovierte Anwesen mit gepflegten kleinen Gärten oder Innenhöfen. Von überall her sind Baustellengeräusche zu vernehmen. |
Man rüstet sich natürlich auch hier für die bevorstehende Hauptsaison. |
... ist wenig später St. Theoskepasti, die beeindruckende byzantinische Kirche bei Exo Gonia, in der Ferne zu erkennen. |
Schließlich erreichen wir Vothonas und überqueren staubig und müde die Hauptstraßenkreuzung von Messaria. Unser vorletzter Urlaubstag auf Santorini nähert sich damit seinem Ende. |
Unseren letzten Urlaubstag auf dieser beeindruckendsten aller griechischen Inseln nutzen wir noch einmal zu einem Besuch der Hauptstadt Fira und insbesondere deren Einkaufsstraßen. Dann geht es per Bustransfer zum Flughafen und zurück in die Heimat. |
Für interessierte Photographen: die Kykladen tragen nicht umsonst den Beinamen Inseln des Lichts. Sie stellen besondere Anforderungen an Kamera und Mensch. Wenn Sie meinen, mit einer windigen Digitalknipse oder gar einem Fotohändi ansprechende Bilder mit nach Hause bringen zu wollen - dann lassen Sie es lieber gleich sein. Mit den Ergebnissen solcher Geräte erfreuen Sie allenfalls absolut Anspruchslose... |
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