Sizilien 2019
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Panoramablick vom Taormina-Park-Hotel im Oktober 2019
Die Insel Sizilien mit ihrem berühmten, aktiven Vulkan Etna haben wir uns diesmal als Reiseziel für unseren Herbsturlaub ausgesucht. Eine Woche lang heißt es Wandern unter professioneller Führung eines einheimischen Wanderführers.
Park-Hotel · Taormina |
Via Online-Checkin am Vortag konnten wir uns einen Sitzplatz am Tragflächennotausgang sichern. Es gibt einen Müsliriegel und ein Getränk an Bord - kostenlos. Das nennen wir mal Service. Tja - das ist halt die Lufthansa. |
Der Ausblick von unserem hochgelegenen Hotelzimmer hinüber zur Urlaubshochburg Giardini Naxos ist beeindruckend. |
Im Park stehen ein paar alte Villen, gebaut für Vögel von einer spleenigen Engländerin, die mit einem Einheimischen verheiratet war und sehr geachtet wurde, lesen wir auf der Infotafel am Eingang. |
Um 19:00 Uhr gibt es Abendessen. Da der Regen nervt und es allmählich auch an der Zeit ist, ins Hotel zurückzugehen, beenden wir unseren kleinen Photorundgang und gehen auf unser Zimmer, um den Koffer aus- und den Kleiderschrank einzuräumen. |
Auf die Sekunde genau um 19:00 Uhr öffnet der Speisesaal seine Pforten. Wir bekommen unsere Sitzplätze für die restlichen sieben Tage fest zugeteilt. Auch das Essen kommt nicht vom Buffet, sondern muß immer am Abend für den nächsten Abend aus einer Liste ausgewählt werden. |
Castelmola |
Nach dem Frühstück herrscht trockenes Wetter, es hat aufgehört zu regnen. Um 09:00 Uhr startet unsere heutige Wanderung hoch hinauf nach Castelmola. |
Durch enge Gäßchen wie in Rodos-Stadt und über viele Treppen geht es zum Teil steil bergauf nach Castelmola. Das ist ein typisch mediterraner Touristenort mit vielen tollen Panoramen. |
Ganz schön anstrengend - die vielen Treppen und der steile Geröllweg verlangen uns einiges an Kondition ab. Schönes Wetter haben wir im Augenblick, es ist sommerlich warm. Damit hätte am Frühstückstisch bis auf ein paar Berufsoptimisten wirklich niemand gerechnet. |
Die Rundumblicke während des Aufstiegs sind atemberaubend. Mittlerweile haben wir eine beachtliche Strecke zurückgelegt, wie der Blick nach achtern beweist. |
Mit deren Tempo können wir kaum mithalten, zumal wir ja immer wieder stehenbleiben, um das grandiose Panorama zu photographieren oder einfach nur zu genießen und zu verschnaufen. |
Zur Hochsaison dürfte es mit der momentan herrschenden Beschaulichkeit und Ruhe wohl vorbei sein. Wir sind gerade die einzigen Touris, die den Berg hinauf nach Castelmola ersteigen. |
Es ist geschafft. Wir sind oben angekommen und genießen den phantastischen Ausblick vom Castello aus. Eigentlich hätte die Tourbeschreibung laut Katalog eine andere Route vorgesehen, aber wir sind froh, daß unser Wanderführer eigenmächtig umdisponiert hat. |
Wir haben hier eine Stunde Aufenthalt zur freien Verfügung. Während der Großteil unserer Wandergruppe in irgendwelchen Kneipen verschwindet, erforschen wir die engen Gäßchen und Kirchen des Ortes. |
Während des steilen Abstiegs über endlos viele Treppen haben wir einen tollen Blick auf das antike Theater von Taormina. Wir freuen uns schon darauf, es in den nächsten Tagen zu besuchen. |
Wir sind wieder in Taormina. Unser Wanderführer fragt in die Runde, wer noch Lust hätte, das antike Theater zu besichtigen. Wir hätten natürlich große Lust, aber das Wetter hat sich inzwischen wieder intensiv eingetrübt. Das gibt keine schönen Fotos. |
Der Rundumblick von unserem Balkon hinüber nach Giardini Naxos wird von bleiernen Regenwolken überschattet. Kaum zu glauben, daß wir bis vor einer Stunde noch in strahlendem Sonnenschein unterwegs waren. |
Die Einnahme des Abendessens erfolgt wie immer in fester Sitzordnung. Die Nudeln sind wieder steinhart, der Vino bianco Chincherini Idania beschert uns wieder die nötige Bettschwere. |
Forza d' Agro |
Wir fahren mit dem Bus nach Santa Terese di Riva, einen Badeort mit schwarzem Lavastrand. Hier können Bedürftige noch Proviant für unterwegs einkaufen oder einen zweiten Kaffee trinken, bevor unsere Wanderung beginnt. |
Die erste Teiletappe führt zur Basilica Ss. Pietro e Paolo aus dem 12. Jahrhundert. Unser Weg schlängelt sich entlang eines breiten Flußbettes, das aktuell kein Wasser führt, durch leicht ansteigendes Wiesengelände. |
In der Ferne sehen wir bereits die Basilica. Dort machen wir eine kurze Rast. Wer möchte, kann das Bauwerk betreten, es kostet keinen Eintritt. Im Inneren ist keinerlei Gemälde- oder sonstiger sakraler Schmuck vorhanden - es ist ein nüchternes Backsteingebäude. |
Dieser ist sehr anstrengend, weil die Strecke weit ist und es ständig bergauf geht. Dort oben hat man Teile des Hollywood-Mafiaepos Der Pate verfilmt. Davon zehrt der Ort noch heute. Auch baulich hat sich seitdem nicht viel verändert, wie wir noch sehen werden. |
Das führt dann dazu, daß sich doch einige ältere Menschen überschätzen und den ganzen Troß ausbremsen, weil ständig auf diese Leute gewartet werden muß. Naja. Die vielen Ruhepausen tun uns aber auch ganz gut, wir nutzen sie zum photographieren. |
Castiglione di Sicilia |
Heute geht es nach Francavilla ins Alcantaratal. Das Ziel unserer heutigen Wanderung heißt Castiglione di Sicilia und thront photogen in der Ferne auf einem Felsmassiv. |
Endlich bekommen wir den Vulkangipfel mal zu sehen - die Tage vorher lag er ja immer in Schlechtwetterwolken verborgen. |
Die Kakteen wachsen hier inmitten von Oliven- und Orangenbäumen und übriger üppiger Vegetation wie Unkraut. Die Schlechtwetterfront der vorangegangenen Wochen hat der Natur offenbar recht gut getan. |
Aus den farbenfroh blühenden Hecken am Wegesrand ertönt lautes Bienengesumme. Andere Gewächse am Wegesrand erfreuen eher durch ihre lautlose Präsenz. |
Unsere Ü70-Powerrentner sind schon wieder lange außer Sichtweite. Egal. Photographieren gehört zum Urlaub einfach dazu, wer weiß, ob wir jemals wieder hierherkommen. |
Immer näher kommen wir unserem Ziel. Das Städtchen hat schon etwas Majestätisches, so, wie es auf dem Bergrücken thront. Schade, daß auch hier wie in allen südlichen Reisezielen massenhaft Müll einfach in die Natur entsorgt wird. |
Da fühlen wir uns sofort an die typisch griechische Art der Altautoentsorgung erinnert, die wir vor 12 Jahren während unseres Urlaubs auf Santorini kennengelernt haben. |
In diesem schönen Ort haben wir eine Stunde für eigene Erkundungen zur Verfügung. Die meisten verschwinden in umliegenden Restaurants. Wir erklimmen die steilen Treppen hinauf zum Castello und genießen die phantastische Aussicht über die Dächer von Castiglione hinunter ins Tal. |
Es ist immer wieder beeindruckend, festzustellen, welch gewaltige Strecken man auch zu Fuß zurücklegen kann. Der Ausgangsort unserer Wanderung ist in der Ferne kaum auszumachen. |
Alcantaraschlucht |
Naja. Der Besuchswert dieser Attraktion ist ziemlich enttäuschend. Im Reiseprospekt hat das alles sehr viel besser ausgesehen. Noch schlimmer ist der beschwerliche Rückweg über hunderte Treppenstufen hinauf zum Busparkplatz. |
Keuchend vor Erschöpfung vom Treppensteigen besteigen wir unseren Bus und fahren zurück ins Hotel. Vom Zentralbusbahnhof hat man einen tollen Blick über die Küste mit der Isola Bella, die ihren Namen zurecht trägt. |
Taormina · Antikes Theater |
Wir hoffen, heute endlich den dampfenden Etna mal dunst- und wolkenfrei und in voller Pracht vor das Objektiv zu bekommen. Bingo. Heute ist einigermaßen klares, sonniges Wetter, zumindest jetzt zur Frühstückszeit. |
Eine dichte Aschewolke treibt vom Gipfel des Etna waagerecht und photogen aufs offene Meer hinaus. Wir beeilen uns mit dem Frühstück und machen uns auf den kurzen Fußweg zum Theater. Der qualmende Etna wird uns einen tollen Hintergrund zu den Photos aus dem Theater liefern. |
Das Theater ist ein kleines 5000-Sitzplätze-Theater und kostet 10 EUR Eintritt. Der Etna qualmt wie bestellt. Die Schüler einer französischen Schulklasse brüllen wie die Irren während ihres Rundganges durch das Areal. |
Wir bleiben ein paar Stunden dort sitzen. photographieren, lauschen den verschiedensprachigen Touriführern, um etwas über die Geschichte des Theaters zu erfahren und genießen einfach die Atmosphäre dieses schönen Ortes. |
Wer schon mal das gigantische Theater von Ephesos gesehen hat, wird dieses hier wahrscheinlich wenig beeindruckend finden. Allerdings bietet Ephesos keinen aktiven Vulkan als Bildhintergrund. |
Der Ausblick vom erhöht liegenden Theater hinunter auf die Küste von Giardini Naxos ist erwartungsgemäß beeindruckend. Die klare Sicht beginnt sich aber schon wieder einzutrüben, der Etna versammelt bereits fleißig Wolken um seinen Gipfel. |
Unsere Kostet-80-EUR-extra-Bootfahrer werden es noch bedauern, nicht hiergeblieben zu sein und sich um solche einzigartigen Photos gebracht zu haben, da sind wir uns ziemlich sicher. |
Wir haben nun genug Photos von diesem schönen Ort eingesammelt und verlassen das Theater in Richtung Taormina Centro. Dort gehen wir die Flaniermeile entlang bis zu der schönen Piazza mit dem Mosaikboden. |
Jetzt - am frühen Nachmittag - sind die Straßen und Plätze des Ortes noch wenig frequentiert. |
Wir gehen durch den Parco Duca di Cesaró zurück zum Hotel. Hier haben wir nochmal einen letzten schönen Blick auf den rauchenden Gipfel des Etna. |
Pantalica · Antike Nekropole |
Um auf die andere Seite des Canyons zu gelangen, auf der der weitere Wanderweg verläuft, müssen wir alle durch den knietiefen Fluß. Normalerweise würde der um diese Jahreszeit kein Wasser führen, meint unser Wanderführer, aber da es in den letzten Tagen geregnet habe, hätten wir jetzt ein kleines Problem, meint er schmunzelnd... |
Na toll. Das heißt für alle: wir müssen durch das steinige Flußbett auf die andere Seite waten und versuchen, das ohne Vollbad in dem eiskalten Wasser hinzubekommen. Alle ziehen die Schuhe aus, krempeln die Hosenbeine hoch und staksen vorsichtig auf die andere Uferseite. |
Die Panoramen im Inneren des Canyons sind beeindruckend. Im Zentrum des Tals steht ein alter Bahnhof, der zum Museum umfunktioniert wurde. Dort machen wir Rast. Es ist sonnig und schwülwarm geworden. |
Hier bleiben wir über eine Stunde. Viel zu lange, wie wir finden - eine halbe Stunde hätte auch genügt. Wir hätten lieber unterwegs während des Rückmarsches, der sich ewig in die Länge ziehen wird, die eine oder andere japanische Kurzpause gemacht. |
Die Wandergruppe ist bereits vollkommen auseinandergezogen. Wahrscheinlich sind unsere Powerrentner schon längst zum Bus gerannt, während wir in Ruhe unsere Photos machen und die beeindruckende Naturlandschaft auf uns wirken lassen. |
Man muß konzentriert ständig auf den Weg schauen. Ein falscher Tritt, und es geht beinahe senkrecht im freien Fall auf den Grund des Canyons. In Deutschland müßte man vor Begehen dieses Wanderweges vermutlich Berge von Formularen mit allen nur erdenklichen Haftungsfreistellungen gegenüber dem Betreiber unterschreiben. |
Schließlich erreichen wir als Letzte den Bus. Dafür haben wir aber mit Sicherheit die besten Photos eingefangen. |
Etna · Vulkanpark Ost |
Ein beeindruckendes Schauspiel! So vermeintlich harmlos wie ein Gartengrillkamin. |
Man hört nicht das geringste Geräusch und riecht auch nichts von der vulkanischen Aktivität. Schade - ein bißchen Donnergrollen und Schwefelgeruch hätten wir schon erwartet. |
Jochen weiß allerlei über Vulkanismus im einzelnen und die vulkanische Aktivität auf Sizilien im besonderen zu berichten. Es geht steil bergauf - über schroffe Lavahalden und vorbei an diversen erloschenen ehemaligen Nebenkratern des Etna kommen wir immer näher an die tiefstehenden Wolken heran. |
Man hat beinahe das Gefühl, sie berühren zu können. |
Unsere Ü70-Powerrentner sind schon längst wieder außer Sichtweite... |
Es weht eine frische Brise vom Tal den Berghang herauf. Die meisten unserer Wandergruppe haben ihre dicken Jacken angezogen. Wir allerdings fühlen uns noch immer wohl im T-Shirt - der ständige Anstieg hält unsere Körpertemperatur angenehm auf hohem Niveau. |
Je höher wir kommen, desto kälter und nebliger wird es. Hier wachsen auch keine stattlichen Bäume mehr, sondern nur noch karges Buschwerk begleitet uns neben den obligatorischen Moosen, Gräsern und Flechten hinauf. |
Die Karawane schlängelt sich gerade am Rand eines erloschenen Kraters entlang. Niemand außer uns bewegt sich im Moment durch die vulkanische Ödnis, kein Geschrei plärrender Tourigruppen aus dem asiatischen Kulturraum stört die Ruhe der kargen Lavabergwelt. |
Im Windschatten eines weiteren erloschenen Kraters machen wir eine kurze Rast. Wir haben dank reichlichem Frühstück noch gar keinen Hunger und nutzen die Pause lieber zum Photographieren. |
Dann geht es weiter durch die unwirtliche Mondlandschaft. Hier könnte die NASA ohne Probleme das Märchen um Apollo 11 gedreht haben. Sofern es denn tatsächlich ein Märchen war... |
Ein weiterer ehemaliger, erloschener Krater von majestätischen Ausmaßen liegt gerade zu unserer Rechten. Ehrfürchtig blicken wir in seinen Schlund. Einen Augenblick versuchen wir, uns auszumalen, was passieren würde, wenn der jetzt hochginge... |
Die Hälfte unserer heutigen Wanderstrecke hätten wir erfolgreich absolviert, meint Jochen augenzwinkernd auf die Frage, wie weit denn die heutige Tour noch ginge. Das paßt. Wir sind noch fit und können gar nicht genug bekommen von dieser außergewöhnlichen Atmosphäre hier. |
Mit zunehmendem Abstieg ins Tal wird die Vegetation auch schlagartig wieder üppiger und artenreicher. Erste Büsche und kleinere Bäume tauchen auf. Der Etnaginster windet sich wie ein goldener Fluß durch die erkaltete Lava. |
Schließlich erreichen wir wieder unseren Ausgangsort der heutigen Wanderung. Wer möchte, kann noch einen Happen essen und vielleicht das eine oder andere Souvenir kaufen. Dann bringt uns unser Bus zurück ins Hotel. |
Vor dem Abendessen gehen wir noch mal auf die Flaniermeile von Taormina. Dank des angenehm lauen Abends ist ganz schön was los. Viele Einheimische und natürlich Touris von überall her füllen die Einkaufsmeilen und Restaurants. |
Zurück im Hotel genießen wir ein eiskaltes Birra Moretti auf der Poolterrasse und genießen die Abendstimmung. Danach heißt es Koffer packen und die Abreise vorbereiten. Frühstück gibt es morgen um 05:45 Uhr. Unser Bus zum Flughafen geht um 06:30 Uhr. |
Unsere Koffer werden vom Hotelpersonal zum Busterminal gebracht, wir müssen hinlaufen. Überpünktlich erreichen wir den Flughafen von Catania und hängen entsprechend lange herum. Den Rückflug in einem A321 übernimmt wieder die Lufthansa. |
Wir haben schon am Vorabend über das Händi eingecheckt und uns wieder einen Sitzplatz am Tragflächennotausgang gesichert. Es gibt Goldfischli Sesam und zwei Getränke. Das nennen wir mal Service. Danke, Lusthansa - es geht also doch. |
Stereobild aus Taormina |
Für interessierte Photographen |
Alle Photos wurden mehrheitlich mit Spiegelreflexkameras vom Typ Leitz Leica R4 mit dem Objektiv Leitz Vario-Elmar-R 1:3,5 / 35 - 70 mm und Leitz Leica R7 mit dem Objektiv Leitz Vario-Elmar-R 1:4,5 / 70 - 200 mm auf Diapositivfilm aufgenommen. Alle Innenaufnahmen, alle Aufnahmen von Lebensmitteln und alle Panoramen wurden mit einem Mobiltelefon vom Typ Apple iPhone 6 gemacht. |
Verwendet wurden Diafilme von Agfa (CT 100 precisa), Fujifilm (Fujichrome Velvia 50) und Kodak (Professional Ektachrome E100). Die Filme wurden im Anschluß an die Entwicklung für die Präsentation auf dieser Webseite gleich im Fotolabor digitalisiert. |
Und nein: ich bin kein Influenza und bekomme leider kein Geld von den hier genannten Markeninhabern. Ich nenne die verwendeten Produkte nur zu eigenen Dokumentationszwecken. |
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