Skandinavien 2017
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Die Brücke über den Kemijoki bei Rovaniemi im Juni 2017
Im Dezember 2014 hatten wir es auf den arktischen Winter und das mystische Nordlicht jenseits des Polarkreises abgesehen. Dieses Jahr wollten wir dort im arktischen Sommer die besondere Lichtstimmung der Mitternachtssonne genießen und haben deshalb eine Studienreise via Bus durch Dänemark, Schweden, Finnland und Norwegen bis hoch zum berühmten Nordkap als Wendepunkt gebucht.
Das hätten wir lieber bleiben lassen sollen. Diese Reise sollte sich nämlich als das schlimmste jemals Erlebte in Sachen Inkompetenz, Chaos, Organisationsversagen und schierer Quälerei herausstellen, dem wir jemals von einem Reiseveranstalter auf diesem Planeten ausgesetzt wurden.
Auf dieser Reise verging kein Tag, an dem es nicht erforderlich war, sich ständig beim vollkommen talentfreien Reiseleiter über erlebte Mängel zu beschweren - was wir uns ohnehin hätten schenken können, denn dieser Hohlbeutel ignorierte alles, was man an ihn herantrug. Tägliche Verspätungen bei den angefahrenen Sehenswürdigkeiten, weil sowohl Busfahrer als auch ein völlig überforderter und gleichermaßen hilfloser Reiseleiter schlichtweg zu blöde waren, das Navigationsgerät im Bus richtig zu bedienen, waren Standard, und die vergeudete Zeit für die Fehlfahrtkorrekturen fehlte dann natürlich regelmäßig bei den Sehenswürdigkeiten.
Da ein fachausgebildeter Reiseleiter - so wie in der Reisebeschreibung zugesichert - de facto nicht anwesend war, gab es während der gesamten zwölftägigen Fahrt keinerlei Informationen über die aktuell durchfahrenen Gebiete, deren geologische Besonderheiten, deren Bewohner, deren Lebensgewohnheiten, etc. Seine spärlichen Informationen erschöpften sich darauf, bei Erreichen des jeweiligen Tagesziels mal kurz mit dem Händi zu googeln und die ersten Treffer vorzulesen - was jeder von uns Reisenden selbst besser gekonnt hätte.
Fazit: Einfach alles, was man von einem richtigen Reiseleiter, der eine Studienreise leitet, erwartet, wurde nicht geboten.
Der auf dieser Fahrt eingesetzte Bus mit Sitzabständen, zu deren Ermittlung vermutlich bei kleinwüchsigen Koreanern und nicht bei normal gebauten Mitteleuropäern Maß genommen wurde, war so vollkommen ungeeignet für den Einsatz auf dieser langen Reise, daß nur extreme Masochisten annähernd so etwas wie Wohlbefinden haben wahrnehmen können. Für alle anderen, normal veranlagten Reisegäste war es schlicht und einfach eine einzige Schinderei, in diesen viel zu engen Sitzen von früh bis spät eingepfercht sein zu müssen.
Mit dem verantwortlichen Reiseveranstalter - RSD Reise Service Deutschland - wird es nach der Reise unvermeidlich, gerichtlich die Klärung möglicher Schadenersatzpflicht herbeizuführen. Das Verfahren endet ein knappes Dreivierteljahr später mit einem Vergleich.
Aber jetzt erstmal Tag für Tag und ausführlich der Reihe nach:
Tag 01 · Anreise nach Bad Oldesloe |
Und überhaupt: von wegen komfortabler Fernreisebus mit Schlafsesseln, wie es im Prospekt heißt. Halbtageskaffeefahrtenbus für Schrumpfgermanen wäre die treffendere Bezeichnung für dieses zu eng gebaute Schindervehikel gewesen, dessen Bordküche und Klimaanlage zusätzlich defekt waren. |
Zu Beginn unserer Reise sieht der Bus noch recht neu und unbeschädigt aus. Am Ende der Reise wird er in die Werkstatt müssen, weil er regelrecht kaputtgeschürt wurde. |
Tag 02 · Bad Oldesloe - Växjö |
Wir fahren nach Puttgarden und dort auf eine Scandlines-Fähre - die MS Prinzesse Benedikte. Diese bringt uns in 45 Minuten nach Rødby in Dänemark. |
Ein paar Leute werden an Deck von das Schiff begleitenden Möven aus der Luft vollgeschissen. Wir haben es kommen sehen und können uns und vor allem unsere wertvolle Kamera noch rechtzeitig in Sicherheit bringen. |
An dieser trostlosen Raststätte fernab jeglicher Zivilisation machen wir eine kurze Toilettenpause. Bei schönem Wetter würde es hier an dem weitläufigen See wahrscheinlich sehr hübsch aussehen. |
In Helsingør angekommen, fahren wir abermals auf eine Scandlines-Fähre. Diese bringt uns in 20 Minuten nach Helsingborg in Schweden. |
Was uns sehr wundert, ist, daß weder Paß- noch Personen- noch Gepäck- noch Fahrzeugkontrollen auf den Fähren stattfinden. Es müßte doch eigentlich ein Leichtes für jeden islamistisch Verblödeten sein, hier einen mit Sprengstoff beladenen Lastwagen einzuparken und diesen während der Überfahrt zu zünden? |
Nicht, daß wir uns ein derartiges Ereignis wünschten, aber es macht uns schon sehr nachdenklich, daß wir hier auf keinerlei Sicherheitsmechanismen treffen. Oder haben wir etwas übersehen? |
Einige schwedische Fahrgäste haben sich palettenweise mit steuerfreiem Dosenbier eingedeckt. Alkohol ist in allen skandinavischen Ländern sehr teuer, sodaß sich der steuerfreie Sauftourismus auf den Fähren als finanziell lohnenswert etablieren konnte. |
Die Hafeneinfahrt von Helsingborg rückt näher - ein recht schöner Anblick von Deck aus. In wenigen Minuten werden wir anlegen. Die Lautsprecherdurchsagen fordern die Passagiere auf, sich in Kürze wieder in den Bauch des Schiffes zu ihren Fahrzeugen zu begeben. |
Wir verfolgen noch ein wenig den Anlegevorgang und machen letzte Photos, bevor wir uns in die Menschenschlange auf dem Weg nach unten einreihen. |
Im Bauch des Schiffes suchen wir unseren Bus und warten, bis sich die schweren Tore öffnen und die Fahrt auf dem Landweg fortgesetzt werden kann. Wir haben aber erst mal eine Stunde Aufenthalt an einer Polizeistation unmittelbar nach Verlassen der Fähre, weil die Fahrzeugpapiere kontrolliert wurden und nicht vollständig sind. |
Tag 03 · Växjö - Stockholm |
Unser nächstes Etappenziel ist die Stadt Gränna am Vätternsee. Nach einer kurzen Toilettenpause - auf Ersuchen unseres Busfahrers soll die Bordtoilette nur im Notfall benutzt werden - erreichen wir bei Regen die für ihre rot-weiß gestreiften Zuckerstangen - Polkagris genannt - bekannte Stadt. |
Hier haben wir eineinhalb Stunden Aufenthalt zur freien Verfügung. Während die meisten in irgendwelchen Touristenläden verschwinden, um sich die rot-weißen Zuckerstangen zu kaufen, steigen wir lieber auf eine nahegelegene Aussichtsanhöhe, um den Rundblick über die Stadt zu genießen. |
Wir machen ein paar Photos von der Aussichtsplattform aus und gehen zurück in die Stadt, um uns auch dort ein wenig umzusehen. Der Regen nimmt kein Ende. Zum Glück haben wir die richtige Kleidung ins Handgepäck gepackt. |
Wir gehen in die Kirche, um dem Regen eine zeitlang zu entgehen. Als er schließlich etwas nachläßt, gehen wir wieder ins Freie und spazieren durch den Kirchpark. |
Stockholm · Schwedens Hauptstadt |
Eine Stunde später gelingt es endlich, die professionelle Führung am Schloßplatz zu finden und an Bord zu nehmen. |
Schade, daß die Dame nach getaner Arbeit unseren Bus wieder verläßt. |
Unser Busfahrer wird jetzt versuchen, aus der Innenstadt den Hafen und dort das Terminal für unsere Silja-Line-Panoramafähre zu finden, auf der wir über Nacht nach Turku in Finnland fahren werden. |
Auweia, wird das ein Chaos! Bis wir das hinbekommen haben und wissen, wo wir wie auf das Schiff fahren sollen, vergeht eine weitere Stunde Irrfahrt durch das Hafengelände. Wir nutzen die Gelegenheit für ein paar Photos von unserer Fähre. |
Natürlich gibt es wieder keinerlei Informationen zum Prozedere des Eincheckens: wie kommen wir an die erforderlichen Tickets, auf welchem Deck liegen unsere Kabinen, wo auf welchem Deck wird das Abendessen eingenommen, gibt es Buffet oder wird serviert, etc. etc. |
Irgendwie schafft er es, an Tickets zu kommen und diese an uns auszuhändigen, die wir verstreut im Terminalgebäude herumstehen und versuchen, zusammenzubleiben. |
Irgendwie bekommen wir auch das hin und können endlich etwas essen. Aber damit ist der Ärger dieses Tages noch nicht ausgestanden: als wir nach dem Abendessen in unsere Kabine gehen, um zu schlafen, müssen wir feststellen, daß ein wildfremder Kerl in unserem Bett liegt und pennt. Was ist hier los? |
Tag 04 · Turku - Jyväskylä |
Wir gehen deshalb sehr zeitig zum Frühstücken. Im Frühstücksraum herrscht ein furchtbarer Lärm und ein ebensolches Gedränge. Schauderhaft. Man gewinnt den Eindruck, als meinte jeder hier, er bekäme die nächsten Tage nichts mehr zu essen. |
Helsinki · Finnlands Hauptstadt |
Nach einer japanischen Pause - also einem Fotostop - setzen wir die Fahrt fort und erreichen am frühen Nachmittag Helsinki. Wie vorher schon in Stockholm nehmen wir auch hier nach langer Irrfahrt eine professionelle Führung an Bord und genießen eine sehr informative Stadtrundfahrt. |
Nach der Stadtrundfahrt haben wir zwei Stunden zur freien Verfügung. Wir sind abermals froh, den viel zu engen Bus verlassen zu können, um unsere abgestorbenen Beine wieder zum Leben zu erwecken. |
Auffällig sind die zahlreichen Möven und die von ihnen vollgeschissenen Statuen. Ein ziemlich unappetitlicher Anblick. |
Wir gehen zurück zum Hafen, um auf die andere Seite des Wassers zu gelangen. Dort gibt es eine prächtige Kathedrale der dortigen russischen Gemeinde zu sehen. |
Hier liegen zahlreiche Hafenrundfahrtschiffe am Pier und bieten den zahlreichen Touris ihre Dienste an. Wir wollen aber lieber zu Fuß gehen, um in aller Ruhe Photos von der schönen Stadt zu machen. |
An der Hafenpromenade kommen wir mit einem netten Engländer ins Gespräch. Um seinen Hals baumelt eine vermutlich ziemlich teuere, fette DSLR mit einem Kanonenrohr von Objektiv. Er ist auf uns aufmerksam geworden, weil unsere Pentax ME super ein doch vergleichsweise zierliches Gerät ist, und spricht uns darauf an. |
Gerne erklären wir ihm, daß wir hier mit Film photographieren und daß uns das viel besser gefiele als die Digitalknipserei. |
Ein prächtiges Bauwerk. Hier wimmelt es vor japanischen Tourigruppen. Wir ziehen es vor, uns abseits des Getümmels zu postieren und auf den richtigen Moment zum tourifreien Photographieren zu warten. |
Gut, das hat prima geklappt. Man muß einfach nur Geduld haben, bis sich die ganzen Händiknipser verzogen haben und zur nächsten Sehenswürdigkeit weitergekarrt worden sind. |
Wir hören eine Weile zu. Gar nicht mal so schlecht. Das finden auch viele andere Zuhörer(innen). Der Applaus ist gebührend. |
Da sich unsere Freizeit in Helsinki allmählich dem Ende zuneigt, gehen wir zurück zum Busparkplatz am Hafen. Von dort bietet sich ein phototechnisch reizvoller Blick auf das gegenüberliegende Areal. |
Da wir aber wertvolle Zeit durch unsere Irrfahrten verloren haben, fällt diese Tour leider aus. Naja. Hätte sowieso als Sonderleistung extra gekostet. |
Das Scandic Jyväskylä ist ein tolles Hotel: ein riesiges Bad mit Fußbodenheizung und vielen Haken an den Wänden für Handtücher, Waschlappen etc. So wie Gott es wollte. |
Tag 05 · Jyväskylä - Rovaniemi |
Oulu |
Wir stöbern durch die zahlreichen Stände mit Metal-T-Shirts. Leider erstreckt sich das Angebot überwiegend auf uns unbekannte finnische Künstler, zudem auch in recht kleinen Größen. |
Die meisten unserer Reisegruppe verschwinden in der großen Markthalle. Dort befindet sich ein Freßtempel neben dem anderen. Wir wollen lieber die Gegend in der knappen Zeit erkunden und laufen seewärts. |
Sehr schön, wie sich die modernen Wohnungen hier an der Uferpromenade darbieten. Gerade wollen wir weitergehen, als Pipi Langstrumpf vorbeiradelt. Wenn das kein Photo wert ist... |
Wir gehen weiter die Seepromenade entlang. Etwas entfernt vom Marktplatz treffen wir auf ein Ruhebänkchen, auf dem wir uns niederlassen, um entspannt das Panorama zu genießen. |
Dann ist unsere Freizeit in dieser schönen Kleinstadt auch schon wieder zu Ende, und wir gehen zum Bus zurück, um nach Rovaniemi, der Heimat des Weihnachtsmannes, weiterzufahren und dort offiziell den Polarkreis zu überqueren. |
Rovaniemi · Weihnachtsdorf · 66° 33' 38" |
Hier ist es zum Weinen schön. Vor allem richtig schön kitschig. Natürlich springen wir begeistert über den in den Boden eingelassenen Polarkreis und kaufen uns ein paar T-Shirts, die später den Daheimgebliebenen durch ihre Aufdrucke beweisen, daß wir tatsächlich hier waren. |
Hier ist überraschend wenig los. Eigentlich haben wir uns mental auf Menschenmassen und babylonische Sprachverwirrung eingestellt, aber nichts dergleichen. Außer uns ist kaum jemand hier. |
Gleich neben dem Weihnachtsdorf liegt das Weihnachtsferienhausdorf. Hier kann man sich eines der schnuckeligen roten Holzhäuschen im skandinavischen Landhausstil mieten. |
Von den zahlreichen Ferienhäuschen scheint gerade nur eines bewohnt. Möglicherweise herrscht hier im polaren Winter zur Weihnachtszeit mehr Andrang als jetzt im Hochsommer. |
Rovaniemi · Heimat von Lordi |
Nach dem Genuß des leckeren Abendessens begeben wir uns in die Fußgängerzone, die gleich vor unserem Hotel beginnt. |
Rovaniemi hat seine Helden gebührend gefeiert. Ihnen zu Ehren wurde an zentraler Stelle in der Fußgängerzone ein Monument errichtet, an dem die Musiker ihre Handabdrücke in frischem Zement hinterlassen haben: Lordi's Square. |
Ein nicht alltägliches Photomotiv... |
Die Fußgängerzone endet am Fluß. Von dort geht es an der Uferpromenade weiter zu der markanten Brücke, die wir uns näher ansehen wollen. Von hier aus hat man auch einen schönen Panoramablick über die Stadt und den Fluß. |
Dank des Phänomens Mitternachtssonne wird es nicht mehr richtig dunkel. Obwohl es gerade kurz vor Mitternacht ist, als wir durch die Fußgängerzone in unser Hotel zurückgehen, herrscht eine Helligkeit wie zuhause zur Abenddämmerung. |
Wir kaufen uns noch schnell eine Büchse Bier - vorbeugend - als Schlummertrunk, denn wir haben gehört, daß es schwierig sei, bei der Außenhelligkeit trotz zugezogener Vorhänge zügig einschlafen zu können. |
Tag 06 · Rovaniemi - Honningsvåg |
Jawohl - mit Vollgas. Unser Busfahrer drückt mächtig aufs Gas. Der Bus gerät auf der schlechten Piste des öfteren gefährlich ins Schlingern. Einigen Fahrgästen steht ob der rüden Fahrweise der kalte Angstschweiß auf der Stirn. |
Er schreit die angsterfüllten Leute an, daß sie die letzten 20 km laufen müßten, ihre Koffer hinter sich herziehend, wenn er es innerhalb seiner regulären Fahrzeit nicht schaffen sollte, das Nordkap heute noch zu erreichen. |
Wir machen Toilettenpause an einem zugefrorenen See. Der talentfreie Reiseleiter versucht sich in Deeskalationsmanagement, aber kann nicht wirklich etwas unternehmen, um die erhitzten Gemüter zu beruhigen. |
Das Nordkap · 71° 10' 21" |
Bei unserem letzten Besuch vor drei Jahren hatten wir gezögert, aber dieses Mal beantragen wir für 175 NOK die » Mitgliedschaft « im Royal North Cape Club, die lebenslang den kostenlosen Zutritt in alle Räumlichkeiten auf dem Nordkapfelsen gewährt und der Erhaltung dieses besonderen Ortes dient. |
Der eiskalte, kräftige Wind macht den Aufenthalt im Freien nicht gerade zum Vergnügen. Da war es im arktischen Winter vor drei Jahren kaum ungemütlicher. Irgendwann - so hoffen wir - wird es uns noch gelingen, einmal am Nordkap zu stehen und schönstes Postkartenwetter zu haben. |
Dieses Hotel hat nur ein paar wenige Monate im Sommer geöffnet, denn während des polaren Winters ist es komplett eingeschneit, haben wir vor drei Jahren beim Vorbeifahren erfahren. |
Die kleine Elektroheizung hat aber gut funktioniert und unser Zimmer rechtzeitig vor dem Zubettgehen auf angenehme Temperatur gebracht. Damit warten wir aber noch einige Zeit, denn die Abendsonne lädt zu einer kleinen Wanderung in die verschneite Gegend um das Hotel ein. |
Der vorgelagerte oder zum Hotel gehörende Campingplatz ist sogar von ein paar Wohnmobilen belegt. Naja. Wer's mag. Wir bevorzugen seit jeher feste Behausungen zum Wohnen, so wie es der überwiegend seßhafte Teil der Menschheit seit 25.000 Jahren ebenfalls tut. |
Das Phänomen Mitternachtssonne ist schon etwas Besonderes. Hier, am nördlichsten Zipfel Europas, ist das ein unbeschreibliches, stimmungsvolles Erlebnis. Wenn es nicht so ungemütlich kalt wäre, könnte man glatt die helle Nacht im Freien verbringen. |
Wie schon erwähnt ist das Abendessen vom Buffet gerade so genießbar. Kartoffelpampe, Salate, gekochtes labbriges Fleisch. Es sind sehr viele Gäste hier - entsprechend zerstört sind die Platten mit den Speisen, und es herrscht ein ziemlicher Lärm im Speisesaal. |
Tag 07 · Honningsvåg - Levi |
Russenes Kro |
Karasjok · Sapmi-Park |
Hier sind Behausungen und andere Artefakte des Volkes der Samen, einem Nomadenvolk von Rentierhirten, aufgebaut und ausgestellt. Eben ein Freiluftmuseum samischer Kultur. |
Ein paar Rentiere liegen gelangweilt herum. Überhaupt haben wir bisher sehr wenige Exemplare in freier Wildbahn beobachten können. |
Inarisee |
Mit dem Wasserflugzeug hier hätten wir auch mal Lust, eine kleine Runde über dem See zu drehen... |
Levi |
Ein auf den Vorhang gedruckter Wolf scheint zum Balkonfenster hereinzuschauen... |
Ganz schön steil, dieser Skihang. So steil sah er von unten gar nicht aus. Wir kommen ziemlich ins Keuchen. |
Der halbe Berg ist bezwungen. Wir photographieren hechelnd in die tiefstehende Mitternachtssonne. Ein paar Leute aus unserer Reisegruppe sind unten am Fuß des Skihanges stehengeblieben und winken uns zu. |
Wir blicken auf endlose Wälder, die von zahlreichen Seen durchzogen sind. Eine herrliche Naturgegend. Hier müssen wir unbedingt mal zum Skifahren herkommen. Der Flughafen von Kittilä liegt in ca. 30 km Entfernung - wie praktisch. |
Niemand ist auf den Straßen unterwegs, als wir den Rückweg ins Hotel antreten. Alles ist wie ausgestorben. Offenbar tobt das Leben hier nur während der Wintersportsaison. |
Tag 08 · Levi - Skellefteå |
Inzwischen hat das Frühstücksbuffet geöffnet, und wir widmen uns den Gaumengenüssen: Rührei, Speck, Würstchen - alles bestens. |
Överkalix |
Eine sehr schöne ländliche Gegend ist das hier. Der Campingplatz am See mit den roten Ferienhäuschen direkt am Ufer macht einen gepflegten und sauberen Eindruck. |
Bis unser Bus aufgetankt ist und alle ihre kleineren und größeren Geschäfte erledigt haben, wird es eine zeitlang dauern. Deshalb bewegen wir gerne unsere abgestorbenen Beine auf einem Besichtigungsrundgang durch die Ferienanlage. |
Luleå |
Hier in Luleå pulsiert das Leben. Einkaufsstraßen und Cafés laden zum Geldausgeben ein. |
Hier - an der Hafenpromenade - scheinen die teuereren Wohnungen der Stadt zu liegen. So eine moderne Wohnung in exklusiver Lage könnte uns auch gefallen. Sonnenseite mit Balkon und Meerblick, direkt an der breiten Promenade - sehr gelungen. |
Wir genießen die Sonne und die frische Brise. |
Außerdem wird gerade irgend eine Ansammlung von Kiosken aufgebaut, vielleicht ein Wochenmarkt? |
Gammelstad |
"Gammelstad" heißt übersetzt "Alte Stadt". Zur Geschichte schreibt der im Besucherzentrum erhältliche Reiseführer: "Vor 1000 Jahren lag das Land in dieser Gegend 10 Meter unter Wasser. Der Kirchberg im heutigen Gammelstad war eine kleine Insel in der Mündung des Lule-Flusses. |
Im 14. Jahrhundert wurde das Gebiet Handels- und Marktplatz und Zentrum einer Kirchengemeinde, die sich von der Küste bis hinauf in die Berge zur norwegischen Grenze ausdehnte. Anfang des 15. Jahrhunderts wurde mit dem Bau der Steinkirche begonnen. |
Im 17. Jahrhundert wurden strengere Regeln für jeglichen Handel erlassen, der nun nur noch in den Städten betrieben werden durfte. 1621 gründete man die Stadt Luleå an dem alten Handelsplatz. |
Ein neuer Hafen wurde näher an der Küste angelegt. Dadurch bekam man eine Luleå-Neustadt und eine Luleå-Altstadt, die jetzigen Orte Luleå und Gammelstad. Nordöstlich der Kirche liegen heute noch einige rechtwinklige Viertel mit Höfen, die ihren Ursprung in der Stadtepoche des 17. Jahrhunderts haben. |
Von Schwedens insgesamt 71 Kirchstädten existieren heute nur noch 16. Gammelstad hat Schwedens größte und am besten erhaltene Kirchstadt mit 408 Häuschen". |
Skellefteå |
Da noch reichlich Zeit bis zum Abendessen ist, machen wir einen Abendspaziergang durch die Fußgängerzone bis zum Flußufer. An einem Geldautomaten besorgen wir uns etwas Geld in der Landeswährung. |
Tag 09 · Skellefteå - Uppsala |
Höga Kusten |
Wenigstens entschädigt uns ein beeindruckender Blick in traumhaft schöne Natur und auf die Högakustenbron - eine imposante Seilbrücke - für den entgangenen Aufenthalt am Naturwunder und Unesco-Welterbe Skuleberget, dem Berg, der aus dem Meer steigt. |
Tag 10 · Uppsala - Malmö |
Wir möchten nicht und gehen lieber ein wenig um den Dom herum spazieren, auf der Suche nach spannenden Photomotiven. Das Domviertel bietet vielerlei interessante Ausblicke auf das imposante Bauwerk. |
Dieser kleine Photorundgang nach dem Frühstück hat gut getan. Nachdem sich alle wieder am Bus eingefunden haben, fahren wir weiter nach Örebro. |
Örebro |
Ein schöner Ort. Das finden auch die vielen Touris, die sich aus den anderen Reisebussen, die hier halten, ergießen, um sich hier in Scharen zu drängen und die Brücken und Wege zu verstopfen. |
Hier ist gerade etwas aus der Kategorie "Ist das Kunst oder kann das weg" zu sehen. Unmengen alter Stühle sind meterhoch im Kreis aufgetürmt. Wir fühlen uns an die sinnfreien Auftürmungen von Plastikhasen auf dem Nürnberger Hauptmarkt erinnert. |
Vielleicht haben wir aber auch nur keine Ahnung, und Örebro ist möglicherweise eine begnadete Künstlerstadt? Könnten wir ein wenig Schwedisch, hätten wir einen Einheimischen fragen können, was es mit diesem Abladeplatz für alte, kaputte Stühle auf sich hat... |
Auf dem Weg dorthin machen wir eine Toilettenpause an einem Rastplatz, an dem eine große Flugzeugattrappe mit der Aufschrift "Candy Airlines" steht. Das müssen wir uns näher ansehen. |
Malmö |
Wir freuen uns abermals, unsere abgestorbenen Beine wieder bewegen zu dürfen und machen einen ausgedehnten Stadtrundgang. Der Rest unserer Reisegruppe verdrückt sich lieber in irgendwelche Restaurants. |
Wir wollen schließlich etwas sehen auf unseren Reisen, und außerdem gibt es später im Übernachtungshotel ohnehin Abendessen. |
Viel ist gerade nicht los hier in der Hafengegend. Wir beschließen, wieder mehr Richtung Zentrum zu marschieren. |
Bingo. |
Alle sind pünktlich am Bus. Wir fahren nun in unser » Übernachtungshotel «. Dieses liegt außerhalb Malmös an einer Ausfallstraße. Es ist das Park Inn by Radisson Malmö. |
Tag 11 · Malmö - Norderstedt |
Kopenhagen |
Eine Touristin dreht gerade ein Erklärvideo mit sich als Hauptdarstellerin... |
An Figuren sind zu sehen Gefion, die Asenjungfrau aus der germanischen Mythologie und ihre zu Stieren verwandelten Söhne, wie sie mit einem Pflug eine Furche zwischen der Insel Seeland und Schweden pflügen und dadurch Seeland vom Festland abtrennen. |
Die kleine Meerjungfrau an der Uferpromenade ist ein weiteres Wahrzeichen und bekanntes Photomotiv Kopenhagens. Die Bronzefigur wurde schon mehrmals zum Teil schwer beschädigt, aber immer wieder repariert und neu aufgestellt. |
Mittlerweile sind wir ohne professionelle Führung unterwegs und erkunden Kopenhagen auf eigene Faust. Als Orientierungssymbol merken wir uns das charakteristische Schraubendach des Turmes der Börse. |
Irgendwie haben wir das Gefühl, daß das kleine Schüsselchen mit dem toten Fisch gestern Abend im Park Inn verdorben gewesen sein muß. Die Symptome einer Fischvergiftung kennen wir von einem früheren Urlaub auf Kreta noch sehr genau, und genauso wie damals schmerzt jetzt gerade unser Magen. |
Na toll - das hat jetzt gerade noch gefehlt. Wie damals auch am letzten Urlaubstag noch den Magen verdorben! Wir setzen uns einen Augenblick auf ein Ruhebänkchen und knuspern ein paar Nüsse aus unserem Vorrat aus dem Candyflugzeug. |
Irgendwie haben die Nüsse keinen beruhigenden Effekt auf die gereizte Magenschleimhaut... Wir gehen weiter die Hafenpromenade entlang auf der Suche nach brauchbaren Photomotiven. |
Zwei Ausflugswannen mit vielen freien Plätzen tuckern gerade unter der Brücke hindurch, auf der wir stehen. Offenbar herrscht gerade nicht so der große Touristenrummel hier. |
Gerade haben wir unseren letzten Film durch die Kamera gespult. Die letzten Urlaubsfotos müssen dann wohl mit dem Händi gemacht werden, auch wenn es an Qualität mangelt. |
Kristianshavn |
Unser Bus bringt uns nun |
Tag 12 · Rückreise nach Nürnberg |
Stereobild aus Kopenhagen |
Für interessierte Photographen |
Alle Photos wurden mehrheitlich mit einer Spiegelreflexkamera vom Typ Pentax ME super mit dem Objektiv MC Hanimex Auto Zoom 1:3,5 - 4,5 / 28 - 80 mm auf Diapositivfilm aufgenommen. Alle Innenaufnahmen, alle Aufnahmen von Lebensmitteln und alle Aufnahmen aus dem fahrenden Bus wurden mit einem Mobiltelefon vom Typ Apple iPhone 4 gemacht. |
Verwendet wurden Diafilme von Fujifilm (Fujichrome Velvia 50). Die Filme wurden im Anschluß an die Entwicklung für die Präsentation auf dieser Webseite gleich im Fotolabor digitalisiert. |
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