Türkei 2007
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Antalya

Antalya im April 2007


Dieses Jahr haben wir eine Rundreise durch die Westtürkei bei einem Preisausschreiben gewonnen. Naja - nicht ganz gewonnen; nur für eine Person war alles ziemlich gratis. Die zweite mitreisende Person mußte den vollen Reisepreis bezahlen, und die wahlweise buchbaren Ausflugsprogramme waren für beide extra zu bezahlen. Insgesamt aber hat sich die Sache gerechnet - wir haben einen schönen und preiswerten Türkeiurlaub für zwei Personen in Vier- und Fünf-Sterne-Hotels mit vielerlei unvergeßlichen Eindrücken von Land und Leuten verbracht.

Antalya, Ausblick vom Hotelzimmer

Ankunft in Antalya, der Partnerstadt von Nürnberg. Ab Nürnberg-Flughafen sind es drei Stunden Flugzeit bis zum Flughafen in Antalya. Von dort ist es noch eine gute Stunde mit dem Bus zum Hotel Grida City.

Die Uhren sind bei Ankunft in der Türkei um eine Stunde vorzustellen.

Antalya, im Hintergrund das TaurusgebirgeAntike Brücke über den <I>Eurymedon</I>

Gleich am nächsten Morgen beginnt nach einem ausgiebigen Frühstück die Rundreise im vollklimatisierten Bus. Wir fahren zur ersten Sehenswürdigkeit, einer antiken Brücke über den Eurymedon, den Fluß, der einst Aspendos einen Zugang zum Mittelmeer gewährte und zu einem wichtigen Handelszentrum machte.

Eurymedon

FeigenbaumEurymedon

Blick nach Aspendos

Bei einem schmackhaften türkischen Mehrgängemenü mit leckerem, frisch gepreßten Orangensaft schweift unser Blick zu den Ruinen von Aspendos hinüber. Spätestens, seit es eine "Wetten-dass?"-Sendung live aus dem antiken Theater von Aspendos gegeben hat, ist dieser Ort so ziemlich jedem Deutschen - wenigstens vom Fernsehen her - ein Begriff.

Wir werden das beeindruckende Theater gleich in natura und voller Schönheit zu sehen bekommen.

Blick nach AspendosBlick nach Aspendos

Die heutige Region rund um Antalya nannte man in der Antike Pamphylien. Verschiedene Volksstämme aus Anatolien ließen sich hier nieder und gründeten verschiedene Städte.

Unter diesen Städten nahm Aspendos wegen seiner Lage am Eurymedon den höchsten Stellenwert ein.

Theater von Aspendos

Theater von AspendosTheater von Aspendos

Theater von Aspendos

Aspendos

Das Theater von Aspendos ist das am besten erhaltene römische Theater der Welt. Es wurde während der Regierungszeit des Kaisers Marcus Aurelius (161 bis 180) von dem berühmten Architekten Zenon entworfen und von den Gebrüdern Crispinus und Auspicatus Curtius erbaut.

Theater von AspendosTheater von Aspendos

Wie die Inschriften an den Haupteingängen offenbaren, war es der Kaiserfamilie und den Göttern der Stadt gewidmet. Als Baumaterial verwendete man Kalksteinblöcke, die in Steinbrüchen im Taurusgebirge gebrochen wurden, und Marmor aus Afyon, dem antiken Dokimeion.

Bis auf kleinere erforderliche Befestigungsarbeiten an den Bögen der obersten Galerie ist das Theater ansonsten in seiner Originalbausubstanz erhalten.

Theater von Aspendos

Theater von AspendosTheater von AspendosTheater von AspendosTheater von Aspendos

Theater von Aspendos

Neben seinen architektonischen Besonderheiten verfügt es über eine großartige Akustik. Noch heute finden zahlreiche Konzerte, Festspiele und Veranstaltungen statt, die jedes Jahr Tausende von Besuchern aus der ganzen Welt anziehen.

Die Obere StadtDie Obere StadtDie Obere Stadt

Eine für die damalige Zeit architektonische Höchstleistung waren auch die Wasserkanäle und Aquädukte, die zur Wasserversorgung von Aspendos gebaut wurden und frisches Wasser aus dem Taurusgebirge heranschafften. Vor der Errichtung dieser Wasserleitungen wurde die Versorgung der Stadt durch in die Felsen gehauene Zisternengewölbe sichergestellt.

Wasserleitung nach Aspendos

Wasserleitung nach AspendosWasserleitung nach Aspendos

Wasserleitung nach AspendosWasserleitung nach Aspendos

Die Wasserleitungen wurden im zweiten Jahrhundert gebaut.

Nach dem Untergang des römischen Reiches wurde Aspendos von Epidemien und Erdbeben heimgesucht und mehrmals von Piraten überfallen. Man nimmt an, daß die Stadt nach dem siebten Jahrhundert an Bedeutung verlor.

Am Spätnachmittag bringt uns unser Ausflugsbus zurück ins Hotel nach Antalya. Unser erster Urlaubstag geht damit zu Ende.

Morgen stehen eine Fahrt durch das Taurusgebirge und Besichtigung der antiken Stadt Ephesos auf dem Programm.

Grida City Hotel, Antalya


Hochebene im Taurusgebirge

In dem kleinen Ort Korkuteli, inmitten eines fruchtbaren Hochtales, lernen wir ein im Taurusgebirge gerne getrunkenes Produkt kennen: frisch gepreßten Granatapfelsaft. Sehr erfrischend und köstlich.

Außerdem - so weiß Ismail, unser türkischer Reiseleiter - handele es sich bei Granatapfelsaft um ein bereits in der Antike bekanntes und geschätztes Aphrodisiakum.

GranatäpfelGranatäpfel

Ephesos

Am späten Vormittag haben wir das Gebirge durchfahren und erreichen die antike Stadt Ephesos, die nach archäologischen Indizien zwischen dem 14. und dem 13. Jahrhundert vor Christus von Amazonen gegründet wurde. Mitte des 19. Jahrhunderts unserer Zeit begann man mit den Ausgrabungen, die bis heute andauern.

Ephesos

EphesosEphesos

Ephesos

Die ersten Ausgrabungen, die in Ephesos gemacht wurden, fanden im Jahre 1869 im Auftrag des Britischen Museums statt. Seit 1895 graben österreichische Archäologen - diese Grabungen dauern bis heute an.

EphesosEphesos

In der römischen Kaiserzeit war Ephesos eine freie Stadt. Sämtliche Verwaltungsbeamte arbeiteten ehrenamtlich. Die Kosten der Stadt wurden von reichen Einwohnern getragen.

Die Wohlhabendsten unter Ihnen versuchten, sich gegenseitig mit großzügig gestifteten Geldbeträgen zu übertrumpfen und dadurch ihr Ansehen zu steigern.

Ephesos

EphesosEphesos

Ephesos

So finanzierten sie große Feste, Spiele und öffentliche Bauten.

Das höchste Glück in diesem "Wettrennen um öffentliches Ansehen" war es, wenn es gelang, die Finanzierung von Statuen und Denkmälern übernehmen zu können und dadurch zur Verschönerung von Straßen und Plätzen beizutragen.

EphesosEphesosEphesos, Latrinenanlage

Im Jahre 92 nach Christus war Tiberius Julius Celsus als Konsul in Rom und später als Prokonsul in Ephesos tätig. Nach seinem Tod ließ sein Sohn ihm zu Ehren die Celsus-Bibliothek errichten.

Durch die Fassade der zweigeschossigen Bibliothek kommt der Reichtum der hadrianischen Baukunst sehr gut zur Geltung.

Ephesos, Blick zur Celsus-Bibliothek

EphesosEphesos

Ephesos

Selbstverständlich darf auch hier ein gigantisches und gut erhaltenes Theater nicht fehlen.

Die Prachtstraße, die vom Theater geradewegs ins Grüne führt, führte einst zum Hafen. Dieser ist jedoch schon in antiker Zeit versandet.

Herrlich anzusehen sind immer wieder die Touristinnen aus dem Land der aufgehenden Sonne - mit ihren übergroßen Sonnenblenden, weißen Handschuhen und Sonnenschirmen.

Wir besteigen unseren Rundreisebus und machen uns auf in die Region um Denizli, wo bereits die nächste Attraktion auf uns wartet.

Ephesos, Blick zum Theater

Ruinen von HierapolisRuinen von Hierapolis

Kalksinterterrassen von Pamukkale

Hierapolis und Pamukkale

Zu Füßen der Ruinen der antiken Stadt Hierapolis bestaunen wir am Spätnachmittag ein großartiges Naturwunder, das zu besuchen alleine schon eine Türkeireise rechtfertigt: die weltberühmten Kalksinterterrassen von Pamukkale.

Kalksinterterrassen von PamukkaleKalksinterterrassen von Pamukkale

Wie ein Baumwollschloß - so die deutsche Übersetzung von Pamukkale - und bereits von weitem bei klarem Wetter während der Anfahrt zu sehen liegen die weißen Kalkterrassen an einen Gebirgshang geschmiegt, geschaffen seit tausenden von Jahren vom kalkhaltigen Wasser heißer Mineralquellen.

Ein atemberaubender Ort.

Kalksinterterrassen von Pamukkale

Kalksinterterrassen von PamukkaleKalksinterterrassen von Pamukkale

Kalksinterterrassen von Pamukkale

Noch vor einigen Jahren standen Hotels am Rand der Kalksinterterrassen, versperrten die Sicht auf die antiken Reste von Hierapolis und erlaubten den Touristen, in den Sinterbecken zu baden. Als sich dadurch die langfristige Zerstörung dieses empfindlichen Ökosystems abzeichnete, wurde das Baden verboten, und sogar die Hotels riß man wieder ab.

Zweifellos eine der klügsten Entscheidungen, die man jemals treffen konnte!

Theater von HierapolisTheater von Hierapolis

Zum Ausklang dieses schönen Tages besteigen wir noch schnell den Bergrücken mit dem gut erhaltenen Theater und genießen den Ausblick über das Areal und über die Kalkterrassen bis zur im Tal liegenden Stadt.

Dann bringt uns unser Reisebus ins Übernachtungsquartier, wo mit einem köstlichen Abendessen der Tag beschlossen wird.

Theater von Hierapolis


Nekropole von HierapolisNekropole von Hierapolis

Nekropole von Hierapolis

Am nächsten Morgen machen wir uns auf die Rückreise in die Region um Antalya. Vorher besuchen wir aber noch die Totenstadt von Hierapolis.

Hier handelt es sich um eine der besterhaltenen antiken Nekropolen.

Nekropole von HierapolisNekropole von Hierapolis

Natürlich nutzt die Reiseleitung die Gelegenheit, bei der Durchquerung des Taurusgebirges den obligatorischen Besuch einer der staatlichen Teppichknüpfereien des Landes durchzuführen. Wir lassen uns Tee und Mokka reichen und die prächtigen Erzeugnisse des Hauses vorführen.

Leider erlaubt die diesjährige Reisekasse keinen Kauf. Vielleicht sieht es im nächsten Urlaub in dieser Disziplin etwas besser aus.

Teppichknüpferei im Taurusgebirge

Antalya, künstlicher Wasserfall

Um die Mittagszeit erreichen wir Antalya.

Unser Reisebus steuert das Stadtzentrum an, und wir begeben uns auf einen Rundgang durch die historische Altstadt.

AntalyaAntalyaAntalya

Wir durchschreiten das prächtige Hadrianstor und tauchen ein in die engen und verwinkelten Gassen des historischen Stadtkerns.

Hier gibt es noch viel zu tun. Ganze Häuserzeilen bieten ein Bild des Jammerns, nur vereinzelt sieht man liebevoll restaurierte alte Bausubstanz.

Antalya

AntalyaAntalyaAntalya

Antalya

Dort, wo mit Liebe zum Detail restauriert wurde, findet man kleine Hotels oder kleine Kunsthandwerksbetriebe. Wahrscheinlich herrscht hier zur Haupturlaubszeit ein unbeschreibliches Touristengedränge.

Irgendwie sieht es hier ein wenig aus wie in Berlin-Kreuzberg oder Nürnberg-Gostenhof, nur kleiner...

AntalyaAntalyaAntalya

Solche Gebäude kennen wir auch aus Nürnbergs Südstadt...

Überquellende Mülleimer, auf die die Mittagssonne brennt, generieren ein atem(be)raubendes Aroma für die empfindlichen Nasen der Vorbeigehenden.

Ob das unter den oft in der Literatur beschriebenen "Wohlgerüchen des Orients" zu verstehen ist?

Antalya

AntalyaAntalyaAntalya

Antalya, Stadtpark

Schließlich erreichen wir den Stadtpark von Antalya - und genießen den Ausblick von der alten Festung hinüber zur Küstenlinie mit ihren Wasserfällen (die von hier aus allerdings mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind).

Antalya, StadtparkAntalya

Antalya - Nürnbergs Partnerstadt - ist ansonsten eine quirlige Großstadt. Leider konnten wir keine der Straßenbahnzüge fahren sehen, die im Rahmen der Städtepartnerschaft vor mehr als zwanzig Jahren als Geschenk Nürnbergs nach Antalya verschifft wurden und dort angeblich noch heute fahren.

Antalya

Karpuz-Kalderan-WasserfallAntalya, Imbiss

Belek Beach Hotel

Gegen Abend bringt uns unser Reisebus ins Belek Beach Hotel, ein Fünf-Sterne-Neubau mit allem Komfort an einem bisher unberührten Küstenabschnitt, der gerade für den Tourismus erschlossen - also innerhalb der nächsten Jahre systematisch zubetoniert werden - wird.

Schade, daß in der Türkei offenbar genau die gleichen Fehler begangen werden als schon Jahrzehnte vorher in Europa: zuerst betoniert man alles zu, und dann bleiben die Urlauber weg, weil niemand mehr die häßlichen Betonburgen ansehen mag, welche die einstmals natürliche Schönheit der Gegend ruinieren.

Oder kennen Sie noch jemand, der freiwillig in Italien Urlaub macht?

Belek Beach Hotel


Bootsfahrt auf dem ManavgatBootsfahrt auf dem Manavgat

Bootsfahrt auf dem Manavgat

Side und Manavgat

Am nächsten Tag fährt uns unser Reisebus nach Side. Dort besteigen wir einen Ausflugskahn zu einer Flußkreuzfahrt auf dem Manavgat.

Gemächlich fließen dessen tiefgrüne Wassermassen dahin und ermöglichen entspannte Blicke ins Landesinnere, z. B. auf brennende Müllkippen.

Bootsfahrt auf dem ManavgatBootsfahrt auf dem Manavgat

Flußabwärts reiht sich zur linken Seite eine Schiffswerft an die nächste. Offenbar ist der traditionelle Holzschiffbau hier ein florierender Wirtschaftszweig. Ein Schiff ist schöner als das andere - eine echte Augenweide.

Bootsfahrt auf dem ManavgatBootsfahrt auf dem Manavgat

Bootsfahrt auf dem ManavgatBootsfahrt auf dem Manavgat

Bootsfahrt auf dem Manavgat

Nach einem leckeren Mittagessen, das die Schiffsbesatzung frisch zubereitet, und reichlich Raki schippert unser Ausflugskahn flußaufwärts zurück zum Starthafen.

Von dort fahren wir weiter zum Einkaufen auf den Basar von Antalya.

Bootsfahrt auf dem ManavgatBootsfahrt auf dem Manavgat


Bogazkent

Den letzten Urlaubstag widmen wir einem kleinen Ausflug in das vom Tourismus noch unberührte Hinterland abseits unseres Hotels.

Hier - in Bogazkent - tritt uns die unverhüllte Armut der einfachen Landbevölkerung entgegen.

Bogazkent

BogazkentBogazkent

Bogazkent

Hier muß von dem gelebt werden, was die kargen Felder hergeben. Möglicherweise sehen hier viele durch den aufstrebenden Tourismus eine willkommene Einnahmequelle.

Die Bettenbunker des nahen Tourismusmonsters Belek werden wohl bald dafür sorgen, daß sich ein ganzer Landstrich radikal verändert.

BogazkentBogazkent

Man darf gespannt sein, wie es in dieser Gegend in wenigen Jahren aussehen wird - und was das Glas frisch gepreßten Orangensafts dann kostet...

Möglicherweise werden wir diese Frage bald selbst beantworten können - wenn wir im nächsten Jahr wieder eine der zahlreichen Türkeireisen in die Gegend um Antalya gewinnen sollten.

Bogazkent


Canon AE-1 ProgramKodak Professional Elitechrome Extra Colour 100

Für interessierte Photographen: alle hier abgebildeten Photos wurden mit nebenstehender Spiegelreflexkamera vom Typ Canon AE-1 Program mit Weitwinkelobjektiv 1:3,5/35 mm auf Kodak Professional Elitechrome Extra Colour 100 aufgenommen.

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