Türkei & Rodos 2016
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Das Theater von Aphrodisias im April 2016
Bevor die Türkei infolge der aktuellen Eskalation islamistischer Gewalt gegen unschuldige Touristen zukünftig auf unsere Liste der Urlaubswarnungen umziehen wird müssen, haben wir noch einmal eine einwöchige Rundreise mit anschließender einwöchiger Badeverlängerung in unserem bisherigen Lieblingsurlaubsland gebucht. Unser diesjähriger Reiseveranstalter ist RSD (Reise-Service-Deutschland).
Auch RSD ist einer der zahlreichen Türkeireiseanbieter, die es blendend verstehen, einen zunächst als sehr günstig beworbenen Pauschalurlaub durch allerlei Zuschläge und Aufpreispakete in ein am Ende doch recht kostenträchtiges Erlebnis zu verwandeln. Als ein Beispiel sei nur genannt ein Saisonzuschlag von 160 EUR pro Person im Monat April.
Eh... April? Hallo?? Der ist bekanntlich weit davon entfernt, in der Türkei ein Saisonmonat zu sein!
Aber egal: wir wollten im April verreisen, haben uns die Sache durchgerechnet, es war nicht teurer als im "normalen" Reisebüro, und warum nicht mal einen neuen Anbieter ausprobieren? Insgesamt haben wir einen schönen Urlaub inklusive vielerlei Eindrücken von zwei Ländern und Leuten in überwiegend empfehlenswerten Hotels verbracht. Die Besuche zahlreicher UNESCO-Welterbestätten trugen ihr Übriges zu einem rundum gelungenen Urlaub bei.
Besonders vom An- und Abflughafen in Izmir sind wir sehr angetan: keinerlei Abfertigungsstau, weder bei der An- noch bei der Abreise! Da sind wir von den Verhältnissen am Flughafen in Antalya weit Schlimmeres gewohnt.
Hotel Ephesia · Kuşadası |
Wie schon an anderer Stelle auf dieser Webpräsenz berichtet, gibt es auch bei diesem Billigflieger an Bord nichts zu essen und zu trinken, es sei denn, man würde dafür extra bezahlen. Das verkneifen wir uns jedoch, weil wir das einfach nicht akzeptieren wollen. |
Der Ausblick von unserem hochgelegenen Hotelzimmer über die Dächer der Urlaubshochburg Kuşadası ist beeindruckend. Das Hotel Ephesia haben wir schon im vergangenen November während eines Spazierganges wahrgenommen, aber damals nicht bewohnt. |
Unser Hotel liegt am Rande einer Ferienhaussiedlung direkt am Strand und ist empfehlenswert: große Zimmer und apostolische Ruhe, denn jetzt - außerhalb jeglicher Saison - sind weder die Ferienhäuser noch das Hotel bewohnt. |
Unser Reiseleiter, der uns die kommende Woche begleiten wird, stellt sich als Erkan vor. Unser Busfahrer hört auf den schönen Namen Güngör und versteht wie alle Busfahrer auf allen bisherigen Türkeireisen weniger Deutsch als wir Türkisch. |
Ephesos · Antike Stadt |
Nur vereinzelt sind andere Touris auf dem Gelände unterwegs. |
Eigentlich müssten wir hier nichts mehr photographieren, so oft, wie wir schon hier waren, und könnten einfach auf die bereits bestehenden Webseiten zu Ephesos verweisen, aber jedesmal sind die Blickwinkel anders, herrschen andere Lichtverhältnisse, sind weniger störende Touris im Bild, wurde etwas Neues ausgegraben, etc. |
Auch die Katzen, die zwischen den alten Steinen herumstreunen und herzzerreißend miauend um Futter betteln, sind jedesmal andere. |
Es herrscht übrigens herrliches Frühlingswetter bei 23° C, heute am Donnerstag, den 7. April 2016. Ein Traum, verglichen mit den winterlichen Temperaturverhältnissen zuhause in Deutschland, die uns erfolgreich in die Flucht getrieben haben. |
Die Hanghäuser, die seit vielen Jahren erfolgreich von österreichischen Archäologen ausgegraben werden, kosten extra Eintrittsgeld, das wir lieber sparen, denn viel Zeit verbleibt uns ohnehin nicht, um das ganze Areal zu besichtigen. |
Ephesos wurde zwischen zwei Hügeln erbaut. Vom oberen Eingang, durch den wir das Gelände betreten haben, geht es ständig bergab, sodaß der Besichtigungsparcours recht angenehm abzulaufen ist. |
Das Hadriansbad wurde seit unseres letzten Besuches offenbar renoviert - so gut, wie es heute aussieht. |
Die filigranen Steinmetzarbeiten am Wegrand sind beeindruckend und vergleichbar mit denen, die wir schon aus Aphrodisias oder Phaselis oder Side her kennen. |
An einigen Ensembles haben die fleißigen Archäologen erfolgreich mit Beton nachgeholfen, um dem Besucherauge etwas anzubieten. |
Keine Touris, die bunt gekleidet die Atmosphäre dieses antiken Ortes zerstören. Wir nutzen diese seltene Gelegenheit für unsere Photodokumentation dieser beeindruckenden antiken Stadt. |
Die prächtige Avenue führt nach rechts zum riesigen Theater. Dieses wird seit vielen Jahren hergerichtet und war in den letzten Jahren durch wuchtige Kräne verschandelt. Wir sind gespannt, wie weit die Arbeiten mittlerweile gediehen sind. |
Vom Fuße des Treppenaufgangs, der zum Theatereingang führt, schweift unser Blick die Hafenstraße entlang bis in die Prärie, in der einst der Hafen lag. Dieser ist aber bereits in antiker Zeit versandet. |
Schließlich erklimmen wir die letzten paar Treppenstufen und betreten erwartungsvoll das Theater. |
24.000 Sitzplätze soll dieses Theater einst gehabt haben, steht im Reiseführer. Aus der Anzahl der Sitzplätze eines Theaters sei es für die Archäologen sehr einfach, die ungefähre Einwohnerzahl einer antiken Stadt zu ermitteln, haben wir auf einer früheren Türkeireise vom damaligen Reiseleiter gelernt. |
Wendet man nämlich die einfache, halbamtliche archäologische Grundannahme an, derzufolge damals wie heute etwa 10 % der Einwohner einer Stadt kunst- und theaterbegeisterte Einwohner sind, so dürfte Ephesos während seiner Blütezeit etwa 240.000 Einwohner gehabt haben. |
Das heißt: für antike Verhältnisse war Ephesos eine richtige Megacity! |
Mal sehen, ob die Zeit bis zur Weiterfahrt noch reicht, um ein erquickendes Glas Granatapfelsaft - oder auch deren mehrere - in einer der Straßenkneipen einzuweisen. Der Staub der Jahrtausende hat uns durstig gemacht. |
Der Granatapfelsaftkneipier winkt uns schon erfreut zu, als er uns erspäht und weist uns gleich einen freien Tisch in seiner bescheidenen Lokation zu. Zwei leckere Becher Granatapfelsaft später besteigen wir unseren Bus, um zu einem Massenspeisesaal für Rundreisegäste zu fahren, wo wir unser Mittagessen einnehmen. |
Nach dem Mittagessen fahren wir weiter in die quirlige Kleinstadt Tire. Dort besuchen wir das Ethnomuseum und haben zwei Stunden Aufenthalt zur freien Verfügung. Tire beherbergt eine Universität und ist von Studenten bevölkert. |
Zum Abendessen sind wir rechtzeitig im Hotel zurück und widmen uns dem umfangreichen Buffet. Vor allem die Süßspeisen haben es uns angetan. |
Şirince |
Şirince ist ein typisches Touristenziel: hier gibt es handgefertigte Erzeugnisse für den täglichen Bedarf, hausgemachte Lebensmittel rund um die Produkte Olive, Wein, Orange, Granatapfel und viele urige Tavernen und Souvenirläden. |
Hier waren wir schon mal während einer früheren Türkeirundreise. Damals waren die Verkäufer allerdings so nervtötend aufdringlich, daß wir fluchtartig zum Busparkplatz zurückgelaufen sind und dort auf die Fortsetzung der Fahrt gewartet haben, ohne auch nur ein einziges Photo zu machen. |
Erfreulicherweise ist von dieser Aufdringlichkeit heute nichts zu spüren, was sicher daran liegt, daß wir weit vor Saisonbeginn hier sind. Viele Verkaufsstätten sind nämlich noch verrammelt und werden wohl erst in einigen Wochen geöffnet. |
Eine gute Gelegenheit, die damals nicht gemachten Photos heute in aller Ruhe nachzuholen. Entspannt und unbelästigt schlendern wir durch die engen Dorfstraßen und entdecken viele interessante Motive. |
Interessant sind die vereinzelten kleinen Pensionen mit einfachster, aber zweckmäßiger Einrichtung. Für uns komfortverwöhnte Pauschalurlauber sicher viel zu einfach, aber für die Einfachheit suchende Rucksacktouris möglicherweise vollauf ausreichend. |
In zwei Monaten wird man in dem dann herrschenden Gewühl von Touris wohl keinen Sitzplatz mehr in diesem schnuckeligen Restaurant bekommen, das mit seinen wachstuchgedeckten Tischen fast ein wenig Heimatromantik aufkommen läßt. |
Tatsächlich sind wir momentan der einzige Rundreisebus hier in Şirince. Zu diesem begeben wir uns jetzt auch zurück, denn die Weiterfahrt zur antiken Tempelstätte Lagina steht an. |
In diesem Speisesaal waren wir noch auf keiner unserer Türkeirundreisen. Die türkische Hausmannskost, die hier serviert wird, schmeckt recht lecker. |
Lagina · Tempelstadt der Hekate |
Aus dem bedauernswerten Erhaltungszustand des Areals schließen wir, daß sich dieser Ort offenbar derzeit außerhalb jeglichen archäologischen Interesses bewegen dürfte. Schade eigentlich. Die verschiedenen Tempel gäben - aufgebaut - ein sehr schmuckes Ensemble ab. |
Wir lassen Erkan den interessierten Zuhörern die Geschichte dieses Ortes erzählen und gehen derweil auf Phototour durch die antiken Steine, bevor sich die Gruppe in Bewegung setzt und wieder jedes Motiv durch ihre Anwesenheit beschädigt. |
Wir sind gerade mit unserer Kamera beschäftigt, als wir bemerken, daß einer aus unserer Reisegruppe beim Tempel der Hekate hinter eine Säule brunzt. Die Sau. Dafür wünschen wir ihm, daß ihn die Rache der Hekate ereilen möge. |
Nachdem wir das antike Areal flächendeckend photographiert haben, gehen wir zurück zum Bus. Dieser fährt uns jetzt zum Abendessen in einen der üblichen Massenabfütterungshallen für Rundreisegäste. |
Kurz vor Mitternacht erreichen wir unser Tagesziel, das mondäne » Rodos Palace Luxury Convention Resort «. Unser Zimmer ist eine Drei-Zimmer-Suite. Hier werden wir zweimal übernachten, bevor es wieder zurück in die Türkei geht. |
Wir haben ausgezeichnet geschlafen und genießen ein vorzügliches Frühstück in unserem Luxushotel. Danach besteigen wir unseren Rundreisebus. Wir fahren nach Rodos-Stadt. |
Für interessierte Photographen |
Alle Photos wurden mehrheitlich mit Spiegelreflexkameras vom Typ Canon AV-1 mit dem Objektiv Canon FD 1:2,8 / 28 mm und Canon AE-1 Program mit dem Objektiv Canon FD 1:1,8 / 50 mm auf Diapositivfilm aufgenommen. Alle Innenaufnahmen und alle Aufnahmen von Lebensmitteln wurden mit einem Mobiltelefon vom Typ Apple iPhone 4 gemacht. |
Verwendet wurden Diafilme von Kodak (Professional Elitechrome Extra Colour 100) und Fujifilm (Fujichrome Velvia 50). Die Filme wurden im Anschluß an die Entwicklung für die Präsentation auf dieser Webseite gleich im Fotolabor digitalisiert. |
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