Türkei 2018
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Das Theater von Ephesos im April 2018
Eigentlich wollen wir ja wegen der aktuellen politischen Entwicklungen von jeglichen Türkeireisen Abstand nehmen. Allen derzeitigen politischen Verstimmungen zum Trotz haben wir - um die lange Wartezeit auf den Sommerurlaub geeignet zu überbrücken - dennoch wieder eine der beliebten, als Busrundreisen durch UNESCO-Welterbestätten getarnten, einwöchigen Kaffeefahrten durch staatliche türkische Teppich-, Leder- und Schmuckfabriken gebucht.
Angeboten wurde sie diesmal sehr günstig von Sonnenklar TV und tarnte sich unter der wohlklingenden Bezeichnung Ü40-Studien- und Erlebnisreise durch die Südwesttürkei.
Tägliche Hotelwechsel machen es diesmal unmöglich, sich vor der einen oder anderen Verkaufsveranstaltung geschickt zu drücken. Das hatten wir auf einer früheren Kaffeefahrt schon mal besser erwischt, aber die Veranstalter dieser Verkaufsrundreisen lernen natürlich auch dazu.
Beinahe acht volle Tage strahlender Sonnenschein mit Temperaturen um die 23°C erwarten uns - was will man mehr? Das ist ideales Rundreisewetter! Wir werden sämtlichen aggressiven Kaufofferten in den Fabriken erfolgreich widerstehen - was nicht allen Mitreisenden gleichermaßen gelingen wird, aber darin liegt ja das Erfolgsrezept einer Kaffeefahrt begründet - und werden eine schöne Urlaubswoche voller Kultur unter netten und gastfreundlichen Menschen verbringen.
Da es in der Türkei den Unsinn der Uhrenumstellung von Winter- auf Sommerzeit und wieder zurück nicht mehr gibt, sind die Uhren bei Ankunft um eine Stunde vorzustellen. Der leicht kopfrechenbare Wechselkurs von etwa 1:5 (1 EUR = 4,95 TL) erleichtert das Feilschen in den Geschäften in diesem Jahr ungemein. Wir freuen uns schon darauf.
Hotel Labranda Bodrum Princess · Turgutreis |
Wie schon an anderer Stelle auf dieser Webpräsenz berichtet, gibt es auch bei diesem Billigflieger an Bord nichts zu essen und zu trinken, es sei denn, man würde dafür extra bezahlen. Das verkneifen wir uns jedoch, weil wir das einfach nicht akzeptieren wollen. |
Nachdem wir unser Gepäck wohlbehalten entgegengenommen haben, verlassen wir das Flughafengebäude und suchen nach dem Schalter der örtlichen Reiseagentur Meeting Point. Unser Reiseleiter stellt sich als Süleyman vor. |
Unser Hotel Labranda Bodrum Princess erreichen wir am Spätnachmittag. |
So ein zeitraubendes Trauerspiel haben wir noch auf keiner früheren Türkeireise erlebt. Bisher kennen wir das so, daß der Reiseleiter von unterwegs aus im Hotel angerufen hat, und dann lagen bei Ankunft schon die Zimmerschlüssel zur Verteilung an der Rezeption bereit. |
Immerhin: auf unserem Zimmer stehen eine Flasche Aksu und ein Heißwasseraufbereitegerät nebst Tütenkaffee zum Selberbrühen bereit. Ob das extra kostet, läßt sich keiner Information entnehmen. Wir bedienen uns einfach mal. |
Aber das Bad hat eine schöne Regendusche, und schnell heißes Wasser morgens um 06:00 Uhr - das hat man nicht immer und überall. |
Bafa Gölü |
Ephesos · Antike Stadt |
Aus verkaufspsychologischer Sicht ist es natürlich eine sehr gute Idee, die Rundreise gleich mit dem Besuch des absoluten Höhepunktes - Ephesos - zu beginnen. |
Wir sind heute zum sechsten Mal hier und genauso beeindruckt wie beim ersten Mal. |
Das war es dann wohl erstmal mit der weiteren Aufbauarbeit hier in Ephesos... |
Alle sind offenbar mit einem festen Auftrag hier: möglichst viele dämliche Grinse-Selfies vor möglichst vielen verschiedenen Säulen nach Hause zu bringen. |
Vorbei am Trajansbad hat Süleyman seine liebe Mühe, gegen das Geschrei der vielen unterschiedlichen Tourigruppen und gegen die Ausführungen derer ebenfalls lautstark agierenden Ruinenführer in den jeweiligen Sprachen anzukämpfen. |
Die babylonische Sprachverwirrung, die gerade hier herrscht, ist beeindruckend. Jeder Ruinenführer muß gegen die "Konkurrenz" anschreien, um seine jeweilige Gruppe - deren vordergründiges Interesse eher darin liegt, geeignete Selfie-Standorte auszuspähen denn seinen Ausführungen zu lauschen - bei Aufmerksamkeit halten zu können. |
Ein schöner Blick über die Straße, die zur Celsus-Bibliothek führt, tut sich von hier aus auf. Man kann es kaum glauben, daß Ephesos mal eine Hafenstadt war, so üppig grün, wie die Landschaft am Horizont ist. |
Die Sedimente des Menderez - des Mäanderflusses, dem die türkische Ägäisküste ihre intensive landwirtschaftliche Nutzbarkeit verdankt - haben bereits in antiker Zeit zu einer Verlandung des Hafens von Ephesos geführt, wie wir aus früheren Aufenthalten hier wissen. |
Die markante Fassade der einstmals sicher prächtigen Celsus-Bibliothek ist vielleicht das gefragteste Selfie-Begierdeobjekt des gesamten antiken Areals. Infolge des enormen Besucherandranges ist es jedesmal eine Herausforderung, hier möglichst tourifreie Photos hinzubekommen. |
Ein türkisches Brautpaar, das sich Ephesos als Hintergrund für sein Hochzeitsphotoalbum ausgesucht hat, gerät unfreiwillig in das Interesse der fernöstlichen Selfieknipser. Alle betteln darum, sich mit dem Brautpaar ablichten lassen zu dürfen, was dieses gut gelaunt erlaubt. |
An einer unscheinbaren Stelle kurz nach der Celsus-Bibliothek bildet sich ein Touristenauflauf vor einem Stück massiver Mauer. Dort haben Archäologen am Boden nach den Worten unseres Reiseleiters eine der ersten antiken Werbeanzeigen freigelegt: |
Auf einer Marmorplatte ist hier in Form einer einfachen Ritzzeichnung angeblich der Weg zum Bordell beschrieben. Zumindest wird die Ritzzeichnung - bestehend aus einem Fuß, ein paar Münzen, einem Pfeil und einer Sonne - folgendermaßen interpretiert: |
"Besucher von Ephesos, der du deinen Fuß in diese Stadt gesetzt hast: wenn du dem Pfeil folgst und genügend Geld bei dir hast, dann wird für dich die Sonne scheinen!" |
Ob diese schöne Geschichte nun stimmt oder eher ins Reich der Phantasie gehört, mag dahingestellt bleiben - den Touris, die nach Ephesos kommen, wird sie regelmäßig so erzählt und alle sind verrückt danach, dieses frühgeschichtliche Zeugnis von der Existenz des ältesten Gewerbes der Welt auch hier in Ephesos zu photographieren. |
Unsere offizielle Aufenthaltszeit in Ephesos ist jetzt vorbei. Nun geht die Fahrt weiter in ein urgriechisches Touristenbergdorf namens Şirince, das wir bereits von früheren Türkeirundreisen her kennen. |
Wir bitten Süleyman, uns hier in Ephesos zu lassen und uns in etwa drei Stunden, wenn die Fahrt von Şirince zum heutigen Übernachtungshotel in Kuşadası ohnehin wieder hier vorbeiführt, am unteren Parkplatz oder ein Stück weiter unten an der Hauptstraße einzusammeln. |
Süleyman ist einverstanden. Noch zwei weitere Mitreisende bleiben ebenfalls hier. Das ist natürlich ein Traum - wir können jetzt ohne Zeitdruck das Areal durchschlendern und bislang noch unentdeckte Winkel photographieren. |
Gerade betreten wir ein lustiges Gebäude - die öffentliche Toilettenanlage. Angeblich - den Erzählungen der Ruinenführer zufolge - habe man sich hier ganz ungezwungen versammelt, um nebeneinander notdurftverrichtend sitzend gleichzeitig über geschäftliche Dinge zu verhandeln. |
Daher komme angeblich die substituierende Redewendung "ein Geschäft machen" statt "scheißen". Ob diese lustige Geschichte stimmt, sei dahingestellt - witzig ist die Vorstellung des kollektiven "Geschäftemachens" allemal. |
Den links oben fehlenden Stein hat noch immer niemand gefunden. Schade. Wir werden uns bei jedem zukünftigen Besuch erneut der Hoffnung hingeben, daß diese auffällige Lücke doch noch eines schönen Tages geschlossen wird. |
Wir betreten den Bereich der Thermen. Der Badekult der Römer und mit ihm der enorme Brennholzbedarf habe zur Folge gehabt, daß der gesamte Mittelmeerraum in antiker Zeit vollkommen entwaldet wurde, haben wir auf unseren Reisen gelernt. |
Die These, der antike Schiffbau habe diese enormen Rodungen herbeigeführt, wird heute als widerlegt angesehen. Wie auch immer - mit verschiedenen Wiederaufforstungsprojekten versucht man überall im Land, die fortgeschrittene Landerosion zu heilen. |
Die Touris aus Fernost sind wohl überall auf der Welt am sichersten an ihren großen Sonnenschirmen und den Mundschutztüchern zu erkennen... |
Meryem Kilise · Marienkirche |
Alle Hinweistafeln sind ziemlich verrostet, verbeult und kaum mehr lesbar. Hier ist schon lange nichts mehr gemacht worden. |
Wir durchschreiten das ehemalige Kirchenschiff einmal vom Altar bis zum hinteren Ende. Ganz schön groß. Eine Familie mit Brüllkindern ist gerade eingetroffen. Schnell verstauen wir unsere Photos. Dann gehen wir zurück zum Treffpunkt an der Hauptstraße, vorbei am prächtigen Theater. |
Die beiden anderen Touris, die noch mit hiergeblieben sind, treffen wir am unteren Parkplatz. Zusammen gehen wir zur Hauptstraße und warten auf die Rückkehrer von Şirince. Die kommen ebenfalls pünktlich, wir steigen ein, und die Fahrt geht bis kurz vor Kuşadası ins Hotel Labranda Efes Princess, wo wir übernachten. |
Hotel Labranda Efes Princess · Kuşadası |
Das Frühstücksangebot ist überschaubar, aber ok. Wir lassen die aufgeschlämmte Industrieeipulverpampe unangetastet und bedienen uns an den rosa gefärbten Wurstaufschnitten sowie Blätterteig mit Füllung und Börek. Dazu zwei Gläser Çay, und wir sind zufrieden. |
Sardes · Antike Stadt |
Süleyman macht sich gerade ziemlich unbeliebt. Einem türkischen Mitreisenden, der diesen Ausflug nicht bei ihm gebucht, sondern seine Eintrittskarte selbst gelöst hat, fordert er auf, sich nicht mit ihm und der Gruppe durch das Areal zu bewegen, sondern fernab davon, ohne seinen geschichtlichen Erläuterungen zuhören zu können. |
Naja... meinen, ein paar TL sparen zu müssen dadurch, daß man seine Eintrittskarte günstiger vor Ort selber kauft, aber trotzdem die Führung durch den Reiseleiter beanspruchen - das ist nicht besonders fair. Insofern haben wir an Süleymans Reaktion nichts auszusetzen und können das Aufbegehren des Verwiesenen nicht nachvollziehen. |
Es ist angenehm ruhig in den Ruinen. Keine Menschenmassen wie in Ephesos. Dieser Ort scheint nicht so sehr im touristischen Interesse zu stehen. Wir haben bis zum Buchen dieser Rundreise auch noch niemals darüber gehört. |
Der Rest unserer Reisegruppe ist wohl schon zum Bus zurückgegangen, weil man nichts mehr sieht und hört. Damit wir nicht die letzten sind, die am Bus ankommen, gehen wir auch allmählich zurück zum Eingang, obwohl noch genügend Zeit ist. |
Was soll das? Wo ist der Bus mit dem Rest der Gruppe? Wir erfahren von dem türkischen Aufseher, daß der Bus wohl zu einer weiteren Ausgrabungsstätte in der Nähe weitergefahren sei und wir hier warten sollten, bis er wieder hier vorbeikomme. |
Pamukkale · Kalksinterterrassen |
Leider stimmt die Mehrheit für letzteres. Das ist natürlich überaus schade, denn das goldgelbe Abendlicht hätte den anstehenden Photos sehr gut getan. |
Unser Übernachtungshotel wird das » Lycus River « sein. Darauf freuen wir uns zum Teil, denn es ist ein Thermalhotel mit angenehmer Badelandschaft, aber leider weniger gutem Essen, das wir bereits im Verlauf einer früheren Rundreise bewohnen durften. |
Den Drachenfliegern scheint das Gebiet hier ebenfalls sehr gute Voraussetzungen für die Ausübung ihres Sports zu bieten, denn es sind recht viele in der Luft. Wir sehen ihnen eine Weile zu, bis die schnatternde Gänseschar wieder unsere Aufmerksamkeit erhält. |
Nach dieser japanischen Pause besteigen alle wieder den Rundreisebus, und wir steuern unser heutiges Übernachtungshotel an. Dort warten wir geduldig auf die Zimmerzuteilung und ziehen uns sofort für ein angenehmes Badeerlebnis in heißer, rostiger Mineralbrühe um. |
Das Thermalwasser ist sehr heiß, wirklich nahe an der Schmerzgrenze. Im Inneren der Badelandschaft ist es nicht auszuhalten - im Außenpool ist es angenehmer, weshalb wir uns dort aufhalten. |
Wir haben nach einem unerwartet leckeren Abendessen und einigen Rakı erwartungsgemäß ausgezeichnet geschlafen. Nach dem gleichfalls unerwartet leckeren Frühstück geht es jetzt zum oberen Eingang des antiken Areals von Pamukkale und Hierapolis zur Besichtigung der berühmten Kalksinterterrassen. |
Das Lycus River ist das bisher beste Hotel auf unserer Rundreise. In Sachen Verköstigung hat sich im Vergleich zu unserem letzten Aufenthalt hier einiges sehr verbessert. Richtig schade, daß wir hier schon weg müssen. |
Wir haben noch nicht herausfinden können, warum sie überall so ohrenbetäubend herumbrüllen müssen... |
Was für ein atemberaubender Anblick! Die Fernsicht ist jetzt am Morgen sehr gut. Von oben blicken wir auf den See, an dem wir gestern Abend unsere japanische Pause gemacht hatten. |
Wie wir von früheren Aufenthalten hier wissen, ist es schon längst nicht mehr nur alleinige Sache der Natur, die Sinterbecken entstehen zu lassen. Landschaftsdesigner steuern durch den Wasserfluß und das Vorbetonieren der Beckenstrukturen die weitere Entwicklung dieser Sehenswürdigkeit. |
Offenbar scheint ein solches Vorgehen den Statuten der UNESCO, die dieses Gebiet mit dem Welterbetitel ausgezeichnet hat, nicht zuwider zu handeln, sonst würde man ja dem Beckenwachstum auf diese Art nicht auf die Sprünge helfen dürfen. |
Süleyman bietet an, noch von jedem von uns ein Photo fürs Familienalbum zu machen und entlässt uns dann für eineinhalb Stunden in die Erforschung des Gebietes auf eigene Faust. |
Wir sind bisher noch nie die steile Anhöhe bis hoch zum St.-Philipps-Martyrium gelaufen. Das wollen wir heute tun. Alles andere hier haben wir auf früheren Rundreisen bereits besichtigt. |
Hierapolis · St.-Philipps-Martyrium |
Wahrscheinlich warten sie im Museumscafé auf die Weiterfahrt oder tauchen ihre Käsefüße in eines der Sinterbecken, anstatt ein wenig in ihre Bildung zu investieren. |
Wir genießen einen Moment den beeindruckenden Rundblick. Dann erklimmen wir noch ein weiteres Stück der steilen Anhöhe. Von hier oben sehen die Sinterterrassen klein und unauffällig aus, fast nur wie ein kleiner verschneiter Skihang. |
Hinter uns entdecken wir die Reste eines Hausgrabes. |
Wir beobachten noch ein wenig die planschenden Touris aus Fernost und gehen zum Busparkplatz. Die Fahrt führt uns jetzt nach Tavaş in eine der staatlichen Teppichfabriken im Taurusgebirge. |
Acipayam |
Überall wird hier gebaut. Dieser Ort scheint aus irgendwelchen Gründen ein aufstrebender zu sein. |
Nachdem wir auch hier wieder den unsäglich zeitraubenden Vorgang des Eincheckens nebst geheimdienstlicher Behandlung hinter uns gebracht haben, gehen wir zum Speisesaal und widmen uns dem Abendessen. Das ist zwar nicht sehr umfangreich, aber gut. |
Antalya |
Beides sind heruntergekommene Etablissements und liegen in einer ebenso passenden heruntergekommenen Gegend. Wir widerstehen den Verkaufsofferten der aufgebretzelten Verkäuferinnen in der Schmuckfabrik erfolgreich. Andere Teilnehmer/innen unserer Reisegruppe sind kauflustiger und lassen viel Geld dort. |
Gleich anschließend geht es nur ein paar Meter weiter zur Lederfabrik. Nach einer kurzen Modenschau dürfen wir die Verkaufsräume betreten und die erlesene Ware anprobieren. |
Vom Preis her hätten wir ein Schnäppchen machen können: ausgezeichnet für 1250 EUR, angeboten - nur heute selbstverständlich - für 320 EUR. Was will man mehr? Klingt nach einem seriösen Laden... |
Nachdem alle Konsumlüste befriedigt werden konnten, fahren wir in das uns von früher bereits bekannte Hotel Latanya zur Übernachtung. Endlich wieder ein richtiges Hotel und kein erneuter Labranda-Mist. |
Limyra · Antike Stadt |
Den österreichischen Archäologen, die bis vor kurzem hier noch gegraben haben, sei infolge "politischer Verstimmungen" ein Fortsetzen ihrer Ausgrabungsarbeiten untersagt worden, berichtet Süleyman. |
Das komplette Areal ist nur recht oberflächlich ausgegraben. Es scheint auch nicht besonders im Zentrum des touristischen Interesses zu liegen, sonst wäre hier vermutlich mehr geboten. |
Trotz des desolaten Zustandes der Ruinen ist es ein doch recht hübsches Fleckchen hier. Süleyman empfiehlt, vom frischen Quellwasser zu trinken und geht mit gutem Beispiel voran. Wir trauen uns nicht so recht angesichts der vielen Ziegen und deren Scheißhaufen überall im feuchten Gelände. |
Allmählich wird es Zeit zum Weiterfahren. Wir gehen zum Rundreisebus zurück. |
Wir könnten in Ruhe überlegen, er würde nach der Mittagspause nochmal fragen. |
Kekova · Versunkene Stadt |
Diejenigen, die kein Interesse an dieser Bootsfahrt haben, fahren mit dem Bus die Küstenstraße weiter bis nach Üçağız. Dort werden wir in eineinhalb Stunden ankommen und gemeinsam zusammen weiterfahren. |
An Bord weht eine steife Brise - man muß tatsächlich aufpassen, nicht gegen die Reling geweht zu werden! Die unruhigen Bedingungen erschweren eine ruhige Kamerahaltung ungemein. Auf jeden Fall werden wir zuhause auf etliche unscharfe - weil verwackelte - Aufnahmen stoßen. |
Am gegenüberliegenden Ufer sind die nach eigener Auskunft besten Fischlokale des Mittelmeerraumes zu sehen. Irgendwann auf einer zukünftigen Reise werden wir das mal überprüfen, zum Beispiel dann, wenn wir unser Vorhaben Lykischer Wanderweg in die Tat umsetzen. |
Wir sind da. Süleyman, der sich bis jetzt nicht zu Wort gemeldet hat, erzählt ein wenig über die Geschichte dieser Gegend. |
Das Wasser hier ist glasklar. Ein kleines Hotel mit allem Komfort auf dieser Insel, und wir wüßten sofort, wo wir unseren nächsten Badeurlaub verbringen würden. |
Die Reisegäste drängen sich um die Sehschächte. Wir kennen das ja schon alles und lassen den anderen gerne den Vortritt. Deutlich sind unter Wasser die ehemaligen Hafenmauern und Treppenstufen zu sehen. |
Der Besuch der untergegangenen Stadt geht jetzt zu Ende. Unser Skipper nimmt Kurs auf das kleine Dorf Üçağız, wo der Rest der Gruppe und der Bus wohl schon auf uns warten. |
Den Sarkophag, der so schön im Wasser steht, werden wir irgendwann auch noch mal aus der Nähe sehen. Am besten dann von der Terrasse einer der leckeren Fischküchen aus, und mit einem Glas eisgekühlten Rakı in der Hand. |
Süleyman proklamiert über Lautsprecher das baldige Anlegen unseres Ausflugskahns und ermahnt uns, doch bitte alles mitzunehmen und nichts auf dem Boot zurückzulassen. |
Wir bringen unser leeres Rakıglas zur Theke und gehen wieder nach draußen auf das windige Oberdeck, um letzte Aufnahmen von der Küste von Simena und vom sich nähernden Anlegehafen Üçağız zu machen. |
Der Wind an Deck ist immer noch gewaltig - vor lauter Festklammern an der Reling kommen wir kaum zum Photographieren. Die übrigen Ausflugsgäste versuchen es erst garnicht, sondern bleiben gleich unter Deck. |
Üçağız |
Ein paar Leute aus unserer Reisegruppe, die nicht mit auf dem Boot gefahren sind, haben es sich in einem der Fischlokale direkt am Kai gemütlich gemacht und genießen die fangfrisch zubereiteten Speisen. |
Bis sie ihre Nahrungsaufnahme abgeschlossen haben, bummeln wir ein wenig durch den kleinen Ort. Hier führt auch der Lykische Wanderweg vorbei. |
Wir besteigen nun unseren Rundreisebus und fahren die herrliche Küstenstraße entlang. Von oben haben wir einen schönen Blick auf Kaş. |
Xanthos · Antike Stadt |
Wir widmen unsere Aufmerksamkeit zuallererst dem Theater, bevor allerlei Touris durch die Steine krabbeln und die Atmosphäre dieses Ortes verunstalten werden. Bei diesem schönen Wetter ist es eine Freude, zu photographieren. |
Faszinierend sind immer wieder die aus einzelnen Tonhülsen zusammengesteckten Wasserleitungen. Wahrscheinlich würden sie auch heute noch funktionieren. |
Das allmählich beginnende goldgelbe Abendlicht legt eine zauberhafte Stimmung über die alten Steine. Eine kleine Ziegenherde trottet gerade meckernd über die Agora. |
Von der Basilika sind nur noch spärliche Reste vorhanden. Wahrscheinlich wurde auch diese antike Stadt wie viele andere auch als Baustofflieferant für Neubauten gebraucht. |
Hotel Golden Life Heights · Fethiye |
Den Jacuzzi werden wir gleich nach dem Abendessen ausprobieren. Was für ein tolles Hotel - so komfortabel untergebracht waren wir noch auf keiner Rundreise. Aber jetzt probieren wir erst mal das Abendessen. |
Das Abendessen vom Bufett ist überschaubar, aber schmackhaft. Wir greifen bei gegrillten Hähnchenschnitzeln mit Reis und Pommes mehrfach zu, desweiteren am Kuchentisch. Nach zwei genüßlichen Rakı begeben wir uns zurück auf unser Zimmer, um den Jacuzzi zu genießen. |
Dalyan · Bootsfahrt auf dem gleichnamigen Fluß |
Unser Bellboy hat wieder seine helle Freude daran, unser Gepäck von unserer weit entfernt liegenden Suite den Steilhang hinauf zur Rezeption schleppen zu dürfen. Aber dafür bekommt er schließlich auch ein gutes Trinkgeld. |
Kaunos · Karische Felsengräber |
Ein imposanter Anblick. Die in karischer Zeit entstandenen Felsengräber seien bis in die Römerzeit hinein benutzt worden, so lesen wir im Reiseführer. Die Toten habe man darin auf Steintischen abgelegt und einfach dem natürlichen Biomassekreislauf überlassen. |
Der Hafen von Kaunos verlandete bereits in antiker Zeit, sodaß die Stadt - wie auch Ephesos - heute mehrere Kilometer vom Meer entfernt im Landesinneren liegt. |
Wir lassen uns einen Rakı mit Wasser schmecken, schließlich soll unser Skipper auch ein paar EUR verdienen. Die übrigen Gäste halten sich zurück. Irgendwie wissen sie dieses gesunde türkische Nationalgetränk nicht zu schätzen. |
Schließlich erreichen wir unser Ausflugsziel - den Iztuzu-Strand, den Brutstrand der Caretta-Schildkröten. Unser Skipper legt an. Hier haben wir eine Stunde Aufenthalt und können am langen Strand spazierengehen oder auch einfach einen Çay am Kiosk genießen. |
Iztuzu-Strand · Dalyan |
Ein sehr schöner Strandabschnitt ist das hier. Überall blühen lila Blumen. Wir gehen langsam zurück zu unserem Ausflugskahn, da sich unsere Stunde Aufenthalt allmählich dem Ende zuneigt. |
Unser Skipper hat gerade abgelegt, als ein heftiges Gewitter loskracht. Wer schon einmal ein Gewitter in der Türkei miterlebt hat, weiß, was Wassermassen sind. Zum Glück ist unser Ausflugskahn überdacht, sonst wären wir alle in Sekundenschnelle naß bis auf die Haut. |
So aber können wir dieses Erlebnis gut geschützt richtiggehend genießen. Bis wir den Anlegesteg in Dalyan erreichen, hat sich das Unwetter verzogen, und es hat aufgehört zu regnen. Das nennen wir mal perfektes Timing! |
Unser Rundreisebus erwartet uns schon mit den Gästen, die unsere Bootsfahrt nicht mitgemacht haben. Wir steigen ein zur Weiterfahrt in unser heutiges Übernachtungshotel - das Labranda Mares in Marmaris. |
Ley Ley · Restaurant |
Hier läßt es sich mit Sicherheit ausgelassen unter freiem Himmel feiern bis zum Morgengrauen und darüber hinaus... |
Hotel Labranda Mares · Marmaris |
Fazit: Das beste Hotel auf unserer Rundreise war das Lycus River. Dort gab es Thermalwasser und zum ersten und einzigen Mal Briefpapier auf dem Zimmer. Das zweitbeste Hotel war das Golden Life Heights. Dort gab es zum ersten und einzigen Mal echtes Rührei. Das drittbeste Hotel war das Latanya. Das hat den edelsten Speisesaal. |
Für interessierte Photographen |
Alle Photos wurden mehrheitlich mit Spiegelreflexkameras vom Typ Canon AE-1 Program mit dem Objektiv Canon FD 1:2,8 / 28 mm und Pentax ME mit dem Objektiv SMC Pentax-M 1:3,5 / 135 mm auf Diapositivfilm aufgenommen. Alle Innenaufnahmen und alle Aufnahmen von Lebensmitteln wurden mit einem Mobiltelefon vom Typ Apple iPhone 4 gemacht. Die Photos aus dem Flugzeugfenster verdanken wir einer Digitalknipse vom Typ Kodak EasyShare C1013. |
Verwendet wurden Diafilme von Kodak (Professional Elitechrome Extra Colour 100) und Fujifilm (Fujichrome Velvia 50). Die Filme wurden im Anschluß an die Entwicklung für die Präsentation auf dieser Webseite gleich im Fotolabor digitalisiert. |
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