Norwegen 2023
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Feuerwerk über Bergen zum Jahreswechsel 2022 · 2023

Unsere diesjährige Reise ins Land der Trolle startet am Freitag, den 30.12.2022. Am Vorabend des Silvestertages fahren wir mit einem ICE nach Frankfurt-Flughafen, um anderntags nach Bergen in Norwegen zu fliegen, wo wir auf die MS Nordnorge - ein kleineres Schiff der Hurtigruten-Flotte - embarken. Da uns im Vorjahr das sturmreiche Wetter leider den vollen Urlaubsgenuß - vor allem im Hinblick auf Polarlichtsichtungen - gemindert hatte, hoffen wir, diesmal mehr Glück zu haben auf der klassischen Route und gleichzeitig unserer Lieblingsstrecke Bergen - Kirkenes - Bergen.

Corona ist übrigens kein Thema mehr - nirgends mehr gibt es Reiseschikanen wie noch im Frühjahr. Bis auf die Maskenpflicht im ICE ist alles wieder normal. Es ist so, als wäre das Virus einfach ausgestorben. Endlich wieder so reisen wie vor drei Jahren!

Gebucht haben wir diesmal direkt bei Hurtigruten. Zu vorgegebenen Abreiseterminen und auf vorgegebenen Schiffen kann man dort Doppelkabinen für Alleinreisende buchen, aber ohne den sonst üblichen Einzelkabinenaufschlag zahlen zu müssen! So ein Angebot finden und buchen wir. Leider haben wir nur hinwärts einen Direktflug. Heimwärts müssen wir über Amsterdam-Schiphol fliegen, was erheblich Zeit kostet. Hinwärts wäre uns das ziemlich egal, da unser Kahn erst um 20:30 Uhr ablegt, aber heimwärts wird uns das wie letztes Jahr wieder eine zusätzliche Übernachtung in Frankfurt am Flughafen kosten.

Naja - man gönnt sich ja sonst nichts. Im Sheraton übernachten oder im Flughafen auf einer Sitzbank abhängen, bis morgens der erste Zug nach Hause fährt - das entscheiden wir kurzfristig gegen Ende der Reise.

Flug von Frankfurt nach Bergen Um 22:05 Uhr fahren wir mit dem ICE 520 nach Frankfurt-Flughafen zum Einchecken für Flug LH 874 um 10:00 Uhr nach Bergen. Eine bessere Verbindung war nicht möglich, um anderntags die geforderten zwei Stunden vor Abflug am Flughafen zu sein. Bis zur Schalteröffnung hängen wir im Flughafengebäude ab.

Wenn man's halt immer vorher wüßte - so perfekt, wie die Zugverbindung funktioniert hat, hätten wir auch die folgende Verbindung in den frühen Morgenstunden nehmen können und müßten jetzt nicht 8 Stunden am Flughafen rumhängen. Wir heben pünktlich ab. Die Lusthansa bringt uns in einem A319-100 in 2 Stunden nach Bergen.

	Die Wolkendecke ist dicht geschlossen - das läßt vermuten, daß es in Bergen wohl wieder in Strömen regnet. So ist es dann auch. Ekelhaft wie immer. Zum Glück ist der Weg zum Flybussen (tide)-Haltepunkt überdacht. Das hätten sie aber auch in die Reiseunterlagen schreiben können, daß man zum Schalter mit der Aufschrift A5 Flybussen gehen muß. Tide Bus wie in den Reiseunterlagen steht nirgends!

Die Lusthansa überschlägt sich nicht gerade vor Servicequalität. Es gibt nur ein kleines Mineralwässerchen kostenlos. Wer mehr haben möchte, wird abgezockt. Wir kommen schließlich im Hurtigrutenterminal an. Da die Kabinen erst um 18:00 bezugsfertig sind, bleibt genügend Zeit, das Schiff und seine Angebote zu erforschen.

MS Nordnorge · Bergen Zunächst aber ist das Prozedere des Embarkens im Hurtigrutenterminal abzuwickeln. Man kann eine Kreditkarte mit der Bordkarte verknüpfen, um mit letzterer alles unkompliziert an Bord bezahlen zu können.

Außerdem wird das Gepäck nochmal geröntgt, die Personalien werden geprüft, und zum ersten Mal überhaupt auf dieser Reise will jemand unseren Reisepaß sehen. Nachdem wir uns nach zwei Tagen ununterbrochenem Auf-den-Beinen-Seins endlich mal frisch machen können, gibt's auch schon Abendessen vom Buffet.

Wie gewohnt ausgesprochen lecker. Danach entspannen wir in einem der beiden Blubberpools auf Deck 6 achtern. Von den Pools aus hat man einen tollen Blick auf das nächtliche Bergen. Es hat milde 6°C Außentemperatur - für norwegische Verhältnisse fast schon hochsommerlich.

Im Inneren des Schiffes sieht es ähnlich aus wie auf der MS Vesterålen, auch unsere Kabine ist vom Raumangebot her nahezu identisch. Wir haben uns bereits vorher mit dem Deckplan des Schiffes ausreichend vertraut gemacht und finden uns daher problemlos zurecht.

Um Mitternacht ist Sektempfang auf Deck 7 achtern und Abfahrt aus Bergen mit Blick auf ein prachtvolles Feuerwerk über der Stadt. Nach zwei Gläsern Neujahrssekt, der sogar kostenlos ausgeschenkt wird, gehen wir erschöpft schlafen.

Wir betonen das kostenlos deshalb so besonders, weil man an Bord eines Hurtigrutenschiffes für alles und jedes extra bezahlen muß, auch wenn es zunächst nicht danach aussieht, weshalb der kostenlose Neujahrssekt schon außergewöhnlich ist. Wahrscheinlich war das Verfallsdatum schon erreicht, und er mußte weg...

Wir werden während der Reise lernen, daß alles, was nach einer netten Geste des Gastgebers aussieht, später immer dem Bordkonto belastet wird, weshalb man immer nach seiner Kabinennummer gefragt wird. Sei es der Trunk im Trollfjord, der Likörwein zum Abendessen oder ein Aquavit - hier gibt es nichts umsonst.

Torvik Dank Übernächtigungsmüdigkeit aufgrund der langen Anreise und der betäubenden Wirkung des Mitternachtssekts haben wir ausgezeichnet geschlafen in unserer Zweierkabine zur Alleinbenutzung. Schließlich wecken uns die Be- und Entladegeräusche im Hafen von Florø. Ein herrlich sonniger Morgen begrüßt uns.

Wir gehen erstmal frühstücken. Rührei, Spiegelei mit und ohne Bacon, Kjetboller, Würstchen, Lachs, Krabbensalat - alles da. Das ist alles ziemlich lecker, aber leider überwiegend lauwarm bis kalt. Das wird die ganze Reise über leider nicht besser.

Nach dem Frühstück gehen wir an Deck, um die vorbeiziehende Landschaft zu photographieren. Schließlich erreichen wir bei bestem Wetter kurz vor dem Mittagessen Torvik. Wir nutzen den kurzen Aufenthalt für ein paar Photos an Deck. Dann nimmt unser Kahn Kurs auf Ålesund.

Ålesund · Stadt des Jugendstils Ålesund erreichen wir um 13:30 Uhr nach einem köstlichen Lunsj. Dort machen wir uns bei sonnigem Wetter an den anstrengenden Aufstieg zum Fjellstuen und genießen tolle Aussichten auf die so bezeichnete Stadt des Jugendstils.

Zuerst statten wir aber dem schnuckeligen Hafen einen Besuch ab. Man muß konzentriert bei Schritt und Tritt auf den Boden schauen, denn hier ist nirgendwo geräumt oder gestreut - alles ist vereist und verschneit in Norwegen. Alle Fahrzeuge sind mit Spikes unterwegs, auch die Fußgänger tragen welche unter ihren Schuhen.

Hier ist gerade überhaupt nichts los - ein ruhiger Neujahrstag eben. Alle Läden haben geschlossen. Wir können in aller Ruhe schöne Photos machen, ohne störende Touriköpfe auf den Bildern zu haben. Es ist nicht besonders kalt und ziemlich windstill - ideales Wetter für einen längeren Landgang.

Wenn man die MS Nordnorge so am Kai liegen sieht, kommt sie einem viel stattlicher vor, als wenn man sie an Bord durchschreitet. Aktuell sind etwa die Hälfte der zugelassenen Gäste an Bord, also ca. 250. Das ist sehr gut so, weil man dann nicht in Schichten essen muß.

Fjellstuen · Aussichtsberg Wir machen uns nun an den beschwerlichen Aufstieg zum Fjellstuen. Dazu nehmen wir nicht die amtliche Touristenroute über viele Treppen, sondern den alternativen Weg, der erst ein Stück die Straße entlang führt. Das ist erstens weniger anstrengend und zweitens auch weniger überlaufen.

Je höher wir steigen, desto phantastischer wird der Blick über die auf mehrere Inseln verteilt liegende Stadt. Die untergehende Sonne taucht die Landschaft in ein atemberaubendes Licht. Wir haben diese Aussicht in der Vergangenheit schon ein paarmal genossen, aber sie ist immer wieder aufs neue beeindruckend.

Um den gefährlich vereisten Weg nicht bei fortgeschrittener Dunkelheit absteigen zu müssen, gehen wir lieber frühzeitig zurück zum Schiff, solange wir noch etwas sehen. Zurück an Bord entspannen wir im Bistro Brygga auf Deck 4.

Das Abendessen ist ein Drei-Gänge-Menü in gewohnt überschwenglicher Zubereitung mit unmittelbarem Bezug zur gerade befahrenen Küstenregion. Es gibt eine Frühlingssuppe mit Zwiebeln, danach Sterling-Heilbutt und als Dessert karamellisierte Äpfel mit Sahne und Streuseln. Nach dem Essen verbringen wir ausgiebig Zeit im Blubberpool. Dann gehen wir schlafen.

Trondheim · Norwegens ehemalige Hauptstadt Um 07:00 Uhr gehen wir zum Frokost. Nach Anlegen in Trondheim um 09:45 Uhr gehen wir erstmal Getränke im nahen Rema1000 einkaufen. Danach bringen wir den schweren Rucksack zurück aufs Schiff, bunkern die Flaschen in unserer Kabine und ziehen erneut los Richtung Innenstadt.

Wir brauchen unbedingt ein Kamerastativ, sonst wird das nichts mit Polarlicht photographieren, da wir aus Versehen ein kaputtes von zuhause aus mitgenommen haben. In ganz Trondheim gibt es aber leider kein Fotogeschäft - so zumindest unsere Wahrnehmung.

Also müssen wir unser Glück morgen in einer anderen Stadt versuchen. Nach der ergebnislosen Suchaktion gehen wir zurück aufs Schiff. Dort geben wir schon mal unseren Uhrzeittip für die morgige Polarkreisüberquerung in den frühen Morgenstunden ab. Das Abendmenü ist wieder köstlich. Wir schwelgen in Gaumengenüssen.

Den kurzen Aufenthalt in Rørvik nutzen wir, um uns die Beine am Hafen zu vertreten, danach gehen wir schlafen.

Ørnes · Polarsirkelseremoni Heute überqueren wir früh um 07:46:17 Uhr den nördlichen Polarkreis und treten damit offiziell in die lebensfeindliche Zone der Arktis ein. Diesen Moment feiern wir später bei der Abfahrt aus Ørnes mit der immer gerne gesehenen Polarkreistaufe.

Hierzu verkleidet sich ein Crewmitglied als König Njord, der selbst oder mittels Gehilfen jedem Polarkreisüberquerer, der an Deck erschienen ist, einen Schöpfer Eiswasser in den Hemdkragen kippt.

Ein feuchtfröhliches Vergnügen, an dem wir pflichtgemäß teilnehmen - mit freigelegtem Oberkörper für den vollen Genuß, wofür wir entsprechend Applaus erhalten. Danach gibt es einen Pflaumenschnaps zum Aufwärmen.

Njord steht den getauften Passagieren noch einige Zeit für Erinnerungsphotos zur Verfügung. Nachdem wir auch ein solches gemacht haben, gehen wir zurück in unsere Kabine, um trockene Kleidung anzuziehen.

An unserer Kabinentüre steckt schon unser Polarsirkelsertifikat, das uns offiziell als Polarkreisüberquerer ausweist und das wir voller Stolz an uns nehmen. Bodø Während wir nach Bodø weiterfahren, gehen wir zum Lunsj.

Am frühen Nachmittag machen wir einen schönen Spaziergang durch das verschneite Bodø. Dort finden wir einen Fotoladen und kaufen das dringend benötigte Stativ für die Polarlichtphotographie. Gerade noch rechtzeitig! Dann gibt es auch schon wieder Middag.

Stamsund · Polarlicht Am Abendessen kann man nichts bemaulen. Wir schwelgen in Gaumengenüssen und gehen danach mit Kamera und Stativ an Deck, in der Hoffnung, aufgrund des klaren Himmels Polarlicht zu sehen. Tatsächlich: über den Bergen wabert es blaßgrün kurz nach Abfahrt aus Stamsund.

Ein unglaublich majestätisches Schauspiel, das man nicht richtig in Worte fassen kann und das mehrere Stunden andauert. Wir machen Dutzende der begehrten Aufnahmen. Der ganze Himmel ist voll davon. Das hatten wir noch auf keiner Reise.

Nachdem das Spektakel vorüber und wir durchgefroren sind, gehen wir noch auf ein Bier in die Explorerbar. Bevor wir später in Svolvær anlegen, gehen wir im berühmten Trollfjord nochmal an Deck - und werden erneut belohnt.

Wir kaufen uns eine Blechtasse mit dem speziellen Trollfjord-Trunk, der auf Deck 7 ausgeschenkt wird. Danach ist das Polarlichtereignis vorbei, und wir gehen schlafen.

Finnsnes · Mittagsmond Wir gehen erstmal zum Frokost - für uns die beste und wichtigste Mahlzeit des Tages. Kjettboller und Spiegelei mit Bacon - so muß der Tag anfangen. Finnsnes - wegen Schneesturmes im letzten Jahr kaum begehbar - erleben wir heute bei schönem Wetter.

Wir gehen zur Abfahrt an Deck, um ein paar Photos von der beeindruckenden Lichtstimmung zu machen. Es ist gerade mal Lunsj, und man meint, man habe bereits Abenddämmerung.

Unser Kahn nimmt nun Fahrt auf Richtung Tromsø. Ein schöner voller Mittagsmond steht über der Küste und wird uns noch einige Tage begleiten. Bis hoch nach Kirkenes werden wir ihn sehen können.

Wir gehen erstmal gemütlich zum Lunsj und machen uns den Bauch voll. Heute steht außer einem ausgedehnten Stadtrundgang in Tromsø, das wir nach dem Mittagessen erreichen werden, durch die noch weihnachtlich geschmückte Fußgängerzone, nichts weiter an.

Tromsø · Das Tor zur Arktis Um 14:15 Uhr legen wir dort an. Wir haben vier Stunden Aufenthalt zur freien Verfügung und genießen den Spaziergang durch die zahlreichen Geschäfte und finden auch das eine oder andere T-Shirt mit Norwegen-Motiven als gerne genommene Souvenirs.

Dieses Jahr liegt sehr viel weniger Schnee hier als im Jahr zuvor. Es muß ein sehr milder Winter gewesen sein. Wege und Straßen sind aber schwer vereist. Man muß größte Vorsicht auf Schritt und Tritt walten lassen, um nicht auszurutschen und vielleicht böse zu stürzen.

Eigentlich bräuchten wir hier nicht mehr photographieren, denn das haben wir letztes Jahr schon alles festgehalten, aber dieses traumhaft illuminierte Städtchen ist einfach zu schön.

Unser Spaziergang führt uns schließlich hinunter zum Hafen. Es ist kalt und der Himmel sternenklar. Ideale Voraussetzung für weitere Polarlichtsichtungen heute Nacht.

Wir haben gerade einen weiteren Laden mit allerlei Waren rund um Norwegen entdeckt und stöbern nach Souvenirs. Gleichzeitig ist das wieder eine ideale Gelegenheit, um sich aufzuwärmen.

Bevor wir wieder zurück aufs Schiff gehen, kehren wir noch auf ein Mack Bayer in der Jernbanestasjon in Hafennähe ein. Das ist eine urige, verhauene Kneipe mit lauter Fanschals internationaler Fußballclubs an Wänden und Decken. Das Interieur besteht größtenteils aus alten Eisenbahnsitzen.

Nach dem köstlichen Abendessen an Bord halten wir an Deck nochmal nach Polarlicht Ausschau. Nichts zu sehen. Außer der südgehenden MS Polarlys kommt nichts vor die Linse. Wir gehen zeitig schlafen.

Das Nordkap · 71° 10' 21" N Heute ist Nordkaptag. Auf 71° 10' 21" N stehen wir mal wieder am äußersten nördlichen Zipfel des europäischen Festlandes - wie immer ein beeindruckendes Gefühl und Erleben persönlicher Unwichtigkeit.

Wir haben leichte Bewölkung mit überwiegend Sonne. Eine Fremdenführerin aus Thailand, die der Liebe wegen nach Norwegen umgesiedelt ist, begleitet den deutschsprachigen Bus zum Nordkap.

Oben ist es angenehm windstill, es sind kaum Besucher hier, und der herannahende Sonnenuntergang ist ein Genuss. So schönes Wetter hatten wir noch nie am Nordkap.

Wir schlendern über das karge Plateau. So oft wir auch schon hier waren - dieser Ort, verbunden mit dem Wissen darüber, daß man sich gerade am nördlichsten Ende des europäischen Festlandes befindet, hat etwas Mystisches.

Honningsvåg · Das Tor zum Nordkap Irgendwann ist auch der schönste Aufenthalt zu Ende, und wir müssen zurück zu den Bussen, um rechtzeitig zur Abfahrt unseres Schiffes in Honningsvåg zu sein. Die Lichtstimmung zur Blauen Stunde ist unbeschreiblich schön.

Ein Hurtigrutenschiff wartet nicht auf seine Passagiere - wer zu spät kommt, muß sehen, wie er zum nächsten Hafen kommt. Die Zeit bis zum Abendessen entspannen wir in der Explorerbar bei einem gepflegten Mack Bayer für knapp 14 EUR. Das teilen wir uns schön ein, für den vollendeten Genuß.

Kirkenes · Grenseland Heute erreichen wir den Wendepunkt unserer Reise - Kirkenes im Grenseland. Um 09:30 Uhr gehen wir nach dem köstlichen Frokost von Bord, um einen kleinen Rundgang zu machen und beim Europris ein wenig einzukaufen.

Eigentlich wollten wir ja wieder eine Schneemobilsafari zu den netten Schafen buchen, aber der unverschämt hohe Preis hält uns davon ab.

Um 12:30 Uhr legen wir wieder ab. Wir geben uns den Gaumengenüssen beim Lunsj hin. Hier werden wir noch rund und fett. In Vardø wollen wir die Festung besuchen, aber dank 30minütiger Verspätung und Beibehalten der planmäßigen Abfahrtszeit bleiben nur 20 Minuten für den Ausflug; zu wenig - die braucht man alleine für den Aufstieg.

Also bleiben wir auf dem Schiff und warten aufs Abendessen. Danach geben wir uns noch ein Mack Bayer in der Explorerbar ein. Aktuell herrscht Schneetreiben im Båtsfjord. Das sieht nicht gut aus hinsichtlich Polarlichtsichtung. Da gehen wir zeitig schlafen.

Hammerfest · Die einst nördlichste Stadt der Welt Um 11:00 Uhr erreichen wir nach einer weiteren klaren Nacht ohne Polarlicht Hammerfest. Einst als die nördlichste Stadt der Welt gehandelt, beansprucht seit ein paar Jahren das weit nördlichere Longyearbean auf Spitzbergen diesen Titel für sich.

Einige haben eine Busrundfahrt gebucht. Für diejenigen, die Hammerfest auf eigene Faust erkunden wollen, bietet einer vom Expeditionsteam einen kostenlosen Spaziergang in die nähere Umgebung an. Da machen wir mit. Es ist eisig kalt, als wir das Schiff verlassen. Der kälteste Tag seit Beginn der Reise.

Wir kommen zum Denkmal der ersten kontinentalen Meridianvermessung. Unser Fremdenführer erklärt uns, was ein gewisser Georg Friedrich Struve hier im 19. Jahrhundert begonnen und Jahrzehnte später zu Ende gebracht hat. Wir konnten es uns nicht so gut merken, um es hier wiedergeben zu können. Bitte lesen Sie bei Interesse im Internet nach.

Es ist wirklich ungemütlich kalt, und es bläst ein heftiger Wind, der wie Nadelstiche auf der Gesichtshaut schmerzt. Da es schon bald Lunsj auf dem Schiff gibt, gehen wir gemütlich zurück.

Nachdem wir wieder auf dem Schiff und aufgetaut sind, gehen wir zum Lunsj. Tagliatelle Bolognese vom Buffet - lecker. Wir laden kräftig auf. Der Spaziergang durch die Eiseskälte hat uns hungrig gemacht. Unser nächster Halt wird Øksfjord sein. Als wir dort ankommen, ist es bereits stockdunkel - und sternenklar.

Øksfjord · Polarlicht Während des Ablegens von Øksfjord bringen wir vorsorglich unsere Kamera in Stellung. So kalt und sternenklar wie es heute ist - da muß doch einfach mal wieder Polarlicht zu sehen sein.

Trotz des hellen Mondes liegt die gegenüberliegende Küste im Dunkeln. Wir lauern einfach mal, während unser Schiff sich immer weiter vom Hafen entfernt. Tatsächlich - wir haben Glück: erst ganz zart, dann immer kräftiger werdend schiebt sich ein tolles Polarlicht über den Himmel.

Über dieses mystische Schauspiel am Himmel nördlich des Polarkreises sind ja schon Tonnen von Bildern im Internet veröffentlicht worden, aber wir sind jedesmal aufs neue fasziniert von dieser spektakulären Naturerscheinung. Wir wollen auch jedesmal unsere eigenen Unikate photographieren, die so einzigartig sind wie das gesehene Polarlicht selbst.

Mittlerweile wurde das Polarlicht mittels Lautsprecherdurchsage auf dem ganzen Schiff bekanntgemacht, und alle stürmen an Deck. Wir haben die besten Photos bereits im Kasten, als sich die anderen gegenseitig vor die Linsen rennen.

Das, was Sie hier so schön grün leuchten sehen, sehen Sie selbst leider nur grau in natura, denn wir Menschen können nachts keine Farben sehen. Der Sensor Ihrer Kamera sieht sie aber, und deshalb ist das, was nur langweilig grau wie Nebel über den Nachthimmel zieht, gerade so schön grün.

Das nächtliche Schauspiel wird allmählich schwächer und wird in wenigen Minuten ganz verschwunden sein. Faszinierend ist immer wieder, zu beobachten, wie dämlich sich manche Zeitgenossen beim Photographieren von Motiven in Dunkelheit anstellen.

Auch jetzt sind wieder etliche Merkbefreite am Werk, die meinen, man könne Polarlicht mit Bltzlicht photographieren. Das tut weh. Lesen denn solche Menschen nichts, bevor sie eine solche Reise machen? Das Internet ist voll von Tipps rund um das Photographieren von Polarlicht.

Wir haben erstmal genug tolle Photos im Kasten und gehen durchgefroren zum Abendessen. Das ist mal wieder ausgesprochen lecker. Unser nächster Halt ist Skjervøy.

Skjervøy In Skjervøy haben wir nur einen kurzen Aufenthalt. Hier machen wir nur eine kurze japanische Pause an Deck. Danach entspannen wir uns bei einem Mack Bayer in der gemütlichen Explorerbar.

Auf der weiteren Fahrt nach Tromsø passiert uns ein südgehendes Hurtigrutenschiff, dessen Name wir gerade nicht parat haben.

Tromsø Tromsø erreichen wir gegen Mitternacht. Hier haben wir fast zwei Stunden Aufenthalt. Ein angenehmer Anlaß, nochmal auf ein Bier in der Jernbanestasjon vorbeizuschauen.

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