Türkei 2014
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Der Brutstrand der Caretta-Schildkröten bei Dalyan im Oktober 2014
Dieses Jahr meinen es die Veranstalter der zahlreichen Türkei-Gewinnreisen - also der als Busrundreisen getarnten Kaffeefahrten durch türkische Leder-, Schmuck- und Teppichfabriken - abermals nicht gut mit uns. Wieder hat uns kein einziger eine Rundreise gewinnen lassen.
Die nachfolgende Rundreise haben wir uns deshalb wieder selbst ausgesucht und ohne Fabrikbesuche gestaltet.
So ganz ohne Fabrikbesuche kommt aber offenbar keine Türkeirundreise aus: unser Reiseleiter wird uns an den beiden laut Reisebeschreibung freien Tagen zur eigenen Verfügung auf Wunsch zubuchbare Tagesausflüge anbieten, die extra kosten und den Besuch von Leder-, Schmuck- und Teppichfabriken beinhalten. Natürlich nur, wenn man das möchte.
Wir möchten natürlich nicht und verbringen die beiden freien Tage faulenzend im Hotel bzw. am Strand.
Hotel IC Airport · Antalya |
Es regnet in Strömen beim Anflug auf Antalya. |
Offenbar ist das die neueste Masche der Fluggesellschaften, noch ein paar Pfennige mehr zu schinden im harten Überlebenskampf der Fluglinien. Wir empfinden es allerdings nurmehr als peinlich. |
Unser erstes Übernachtungshotel - das IC Hotel Airport - liegt gleich an der Ausfallstraße vom Flughafen und ist wirklich empfehlenswert: große Zimmer, prall gefüllte Minibar und ein geräumiges Badezimmer mit vielerlei Ausstattung an Shampoos. |
Das Speisenangebot vom offenen Buffet ist sehr schmackhaft, wenn auch nicht sehr umfangreich. Da sind wir besseres gewohnt. Wie aber eingangs gesagt: die schönen geräumigen Zimmer und die üppige Minibarbestückung entschädigen uns ausreichend. |
Olympos · Antike Stadt |
Die Ruinen der Stadt liegen direkt am Lykischen Wanderweg, der sich seit den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts steigender Beliebtheit erfreut, seit er wiederentdeckt und freigelegt wurde. Zahlreiche Rucksackwanderer, die aussehen wie die Kinder der Hippie-Bewegung, sind gerade unterwegs. |
Nicht alle Teilnehmer unserer Wandergruppe haben ihr Schuhwerk den Witterungsverhältnissen angepaßt. Genausowenig wie ein paar zierliche Russinnen, die uns begegnen und offenbar nicht mitbekommen haben, daß sie noch die Stilettos von der Hoteldisco an ihren Füßen haben. |
Olympos liegt ziemlich idyllisch zu beiden Seiten eines Flusses, der direkt ins Meer mündet. Wir biegen nach links ab auf einen überwucherten Pfad, der uns zu einem großen Tor führt - möglicherweise ein Eingang zu einem früheren Tempel. |
Das ganze Gebiet ist nur oberflächlich ausgegraben. Wer weiß. was noch für Entdeckungen auf zukünftige Generationen von Archäologen under dem dichten Pflanzenwuchs warten. |
Der hier abgebildete Frischwasserkanal zieht sich durch die ganze Stadt. Es ist immer wieder beeindruckend, auf welch hohem technischen Niveau die Be- und Entwässerungssysteme vor 2000 Jahren bereits waren. |
So erfahren wir, daß die kostbaren Grabbeigaben schon zu antiker Zeit aus den Sarkophagen der Toten gestohlen wurden und nicht erst von heutigen Archäologen. |
Die runden Einschlaglöcher in den Sarkophagen seien das Werk dieser Grabschänder, erklärt unser Reiseführer. Medusa, die Beschützerin der Toten, habe hier offensichtlich versagt, meint er augenzwinkernd mit Blick auf den beschädigten Sarkophag. |
Unser Minibus bringt uns jetzt zum Mittagessen in ein Botanik-Restaurant mitten im Wald. Wir genießen leckere, mit Käse überbackene Champignons aus dem Tontopf mit einem Rakı. |
Phaselis · Antike Stadt |
Der Wasserbedarf der Stadt sei schon alleine aufgrund der allgegenwärtigen Thermen gewaltig gewesen, desgleichen der Bedarf an Brennholz zur Aufrechterhaltung des automatischen Heizkreislaufes in den Thermenanlagen, erklärt unser Reiseführer. |
Dieser enorme Brennholzbedarf in den Badeanlagen sei dafür verantwortlich gewesen, daß zu antiker Zeit weite Teile Anatoliens gerodet wurden und nicht etwa der Schiffbau, wie immer wieder behauptet werde. |
Wir widmen unsere Aufmerksamkeit den filigranen Steinmetzarbeiten, die man überall an im Gelände verstreut herumliegenden Marmorblöcken bewundern kann. |
Am Theater begegnen wir einigen der wenigen Touris, die gerade mit uns auf dem Areal unterwegs sind. Der Herbst ist wie das Frühjahr die ideale Jahreszeit für das Besichtigen antiker Stätten. |
Dem armen Theater täte ein wenig Aufbauarbeit ganz gut, so zerstört, wie es sich dem Besucher darbietet. Natürlich kostet das eine Menge Geld, die alleine durch die Eintrittsgelder nicht erwirtschaftet werden kann. |
Unser Reiseführer erzählt von der Existenz eines solchen Interessenverbandes in der Türkei. Der Staat engagiere sich zwar nicht besonders um die Erhaltung der antiken Stätten, lasse aber dieser privaten Initiative freie Hand bei Verwaltung, Vermarktung und Erhaltung der antiken Kulturgüter. |
Naja, immerhin - dadurch ist wenigstens gewährleistet, daß auch folgende Generationen noch diese und zahlreiche weitere Überbleibsel einer vergangenen kulturellen Hochphase der Menschheit noch werden besichtigen können. |
Am Ende unseres Stadtrundganges setzt wieder leichter Nieselregen ein. Wir besteigen unseren Rundreisebus, der uns wieder zurück ins IC Hotel fährt, in dem wir noch die heutige Nacht verbringen. |
Bootsfahrt auf dem Dalyan-Fluß |
Damals herrschte allerdings herrliches Frühlingswetter. Heute ist im Taurusgebirge "Land unter". |
Immer wieder können wir verunfallte Fahrzeuge auf der Gegenfahrbahn - dort geht es bergab - sehen. |
Unser Busfahrer offeriert eine "Sirma-Flatrate" für die Dauer unserer Rundreise: für 6 € können wir soviel stilles Mineralwasser aus der Busbar trinken, wie wir wollen, und auch noch eine Flasche mit aufs Hotelzimmer nehmen. |
Bevor wir auf unser Tuckerboot gehen, ist aber erst einmal Mittagessenszeit im Denizkızı-Restaurant angesagt. Diese Massenabfütterungshalle ist jetzt - am Ende der Saison - gähnend leer, sodaß wir unser Essen in ungewohnter Ruhe einnehmen können. |
Wir haben gerade unser Mittagessen beendet, als es aufklart und der Regen aufhört. Was für ein Glück! Wir gehen an Bord unseres Ausflugskahns, und die beschauliche Flußfahrt, vorbei an imposanten Felsengräbern, beginnt. |
Während unserer letzten Dalyan-Bootsfahrt hatten wir bedauert, keine Kamera mit Teleobjektiv dabei gehabt zu haben. |
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Nun - das ist gut so. Wir hatten schon beim letzten Mal ohnehin auf den zweifelhaften "Genuß" dieser angeblichen Delikatesse verzichtet. |
Unser Skipper reicht uns eine Schüssel Nüsse zum Knabbern dazu. Wir lassen uns einen zweiten Rakı schmecken und unterhalten uns mit unserem Reiseführer ein wenig über die Politik der amtierenden Erdoğan-Dynastie. |
Die Besatzung eines Fischerbootes winkt uns zu. Der Regen scheint sich erstmal verzogen zu haben - stellenweise scheint intensiv die Sonne durch die Wolkendecke. |
Schließlich erreichen wir den Brutstrand der Caretta-Meeresschildkröten. Hier haben wir eine Stunde Aufenthalt, den wir zu einem ausgedehnten Strandspaziergang nutzen. |
Wir nutzen letztmalig die Gelegenheit, unsere Kamera auf die Felswand mit den stattlichen Gräbern zu richten, bevor wir schließlich anlegen, um in unseren Minibus umzusteigen, der uns nach Ölüdeniz in unser Übernachtungshotel bringen wird. |
Liberty Hotel · Ölüdeniz |
Ungeachtet der Englandlastigkeit gibt es aber vorzügliche türkische Küche. Piliç und Köfte sind wie immer unsere Favoriten. Den aufgrund ihrer Ernährungsgewohnheiten nicht sonderlich anspruchsvollen britischen Gästen muß das Buffet hier wie das Paradies vorkommen. |
Ansonsten ist die gesamte Hotelanlage schön angelegt. Mit ihren schmiedeeisernen Balkongittern erinnern die Hotelgebäude ein wenig an britischen Kolonialbaustil. |
Patara · Antike Stadt |
Kurz, nachdem wir ausgestiegen sind, um das Areal zu durchlaufen, fängt es an zu regnen. Allmählich bekommen wir Übung darin, uns regenschirmhaltend und kamerabedienend gleichzeitig zu bewegen. |
Einen Vorteil zumindest bringt der Regen mit sich: die alten Steine sehen frisch gewaschen aus, und es staubt nicht beim Umhergehen in den Ruinen. Desweiteren finden sich auch nicht viele Besucher im Gelände, die den photographischen Gesamteindruck stören könnten. |
In diese Ausgrabungsstätte ist offenbar richtig Geld geflossen: viele neue Steine fallen zwischen all den ursprünglichen auf und sorgen für ein erhebendes Gefühl beim Betrachter. |
Das Buleuterion - der Plenarsaal des Stadtrates - erstrahlt fast in vollständigem Neubauzustand bis auf das fehlende Dach. |
Auch das Theater enthält bereits viele Anteile an neuer Bausubstanz. In einigen Jahrzehnten dürfte hier eine der am besten erhaltenen antiken Stätten des Landes zu bewundern sein. |
Zum Abschluß unserer Ruinenschau gehen wir noch zum Strand. Ein Weltklassestrand! Kein Hotel weit und breit, und keine Badegäste. Nun ja - bei dem tollen Wetter heute sucht man lieber nach einer Glühweinbude statt nach einem erfrischenden Bad im Meer... |
Xanthos · Antike Stadt |
Zwei markante Bauwerke ragen aus dem Trümmerfeld in den Himmel - zwei lykische Sarkophage auf hohen Pfeilern. Die Pfeiler bestehen aus einzelnen Platten, sodaß sich zusätzlicher Hohlraum ergab, den man als weitere Grabkammer nutzen konnte. |
Immer wieder erstaunlich finden wir die antiken Zeugnisse ausgeklügelter Trinkwasserversorgung mittels ineinandergesteckter Tonrohre, wie auf dem Photo oben links zu sehen. |
Wir befinden uns in einem Gebiet intensiver landwirtschaftlicher Nutzung. Ein nicht enden wollendes, silbrig schimmerndes Band tausender Gewächshäuser gleißt in der Sonne. |
Mittlerweile ist es angenehm warm und sonnig geworden. |
Sehr gut - fast niemand mehr zu sehen. Schnell machen wir ein paar Photos, bevor es mit der Ruhe wieder vorbei ist. |
Allmählich müssen wir uns mit dem Abschreiten des Areals beeilen - unser Aufenthalt hier neigt sich seinem Ende zu. Erfreulicherweise sind alle in der Reisegruppe ziemlich diszipliniert und immer pünktlich am Bus. Auf niemand muß gewartet werden. |
Unser Mittagessen nehmen wir in einer einfachen, ursprünglichen Dorfwirtschaft ein. |
Letoon · Antikes Heiligtum |
Alle Bauwerke hier sind stark zerstört. In unserem Reiseführer lesen wir, daß zur Zeit des römischen Kaisers Hadrian über der hier entspringenden Quelle ein prunkvolles Nymphaeon errichtet worden sein soll. |
Allerdings - wir können uns beim Anblick der massigen Ruinen durchaus vorstellen, daß das gesamte Areal zur Zeit Kaiser Hadrians einen prächtigen und majestätischen Anblick geboten haben dürfte. |
Gar nicht mal so schlecht! |
Ute zelebriert unten im Bühnenbereich eine Stegreiflesung, und wir verstehen ganz oben noch jedes einzelne Wort. Wirklich sehr beeindruckend! |
Ölüdeniz · Das Mekka der Drachenflieger |
Ein traumhaft schönes Fleckchen Erde ist das hier - herrlicher Strand, schöne Umgebung, glasklares Wasser. Hier herrschen außerdem ideale Thermikvoraussetzungen für das Drachenfliegen. Hunderte kreisen am Himmel. |
Bootsfahrt zu den Ruinen von Kekova |
Hier besteigen wir ein Ausflugsboot. Dieses schippert zunächst die Küste entlang nach Simena, um dann zur versunkenen Stadt Kekova überzusetzen. |
Wir nähern uns Simena mit der trutzigen Johanniterburg und den lykischen Sarkophagen, von denen einer im Meer steht. Überall finden sich Spuren antiker Besiedlung, wie Hafenmauern, in den Fels gehauene Stufen und Häuserfragmente. |
Auch unter der Wasseroberfläche erkennen wir Reste von Mauern und Hafenanlagen, was beweist, daß dieses Gebiet in antiker Zeit viel höher gelegen haben und sich abgesenkt haben muß. |
Auch ein paar Felsengräber sehen wir zwischen den freistehenden Sarkophagen. Unser Skipper startet jetzt die Überfahrt zur versunkenen Stadt Kekova. Wir genießen einen Çay und entspannen auf einer Sonnenmatte an Deck. |
Unsere Reisegruppe hat das Ausflugsboot ganz für sich alleine - ein Traum, der wohl nur in der absoluten Nebensaison erfüllbar ist. Der Reiseleiter macht uns über Mikrofon auf Sehenswürdigkeiten unter Wasser aufmerksam. |
Tatsächlich entdeckt man im glasklaren Wasser Reste von Amphoren und Teile der ehemaligen Hafenmauer sowie Treppenstufen. Auf der Insel selbst sind nur noch wenige Bebauungsspuren einer einstmals möglicherweise blühenden Zivilisation zu erkennen. |
Schließlich haben wir alles Sehenswerte gesehen, und unser Skipper wendet seinen Kahn, um zum Hafen von Üçağız zurückzufahren. Mittlerweile haben wir auch das Urlaubswetter, auf das wir seit fünf Tagen gewartet haben. |
Wir steigen in unseren Rundreisebus, der uns zur letzten Übernachtung ins IC Hotel nach Antalya zurückbringt. Das gewohnt schmackhafte Abendessen schmeckt wohl auch der kleinen Schnecke, die wir im Salat gefunden haben und die uns für den Rest des Abends Gesellschaft leistet. |
Schade, daß morgen bereits die Rückreise ansteht. Hier hätten wir es noch ein paar Tage ausgehalten, jetzt, wo das Wetter endlich so ist, wie wir es eigentlich von Beginn an erwartet haben... |
Stereobild aus Kaş |
Für interessierte Photographen |
Alle Photos wurden mehrheitlich mit Spiegelreflexkameras vom Typ Canon A-1 mit dem Objektiv Canon FD 1:2,8 / 28 mm, Olympus OM40 Program mit dem Objektiv Zuiko Zoom Auto 1:3,5 / 35 - 70 mm und Nikon FE mit dem Objektiv Soligor MC Zoom 1:3,5 / 80 - 200 mm auf Diapositivfilm aufgenommen. |
Verwendet wurden Diafilme von Kodak (Professional Elitechrome Extra Colour 100). Die Filme wurden im Anschluß an die Entwicklung für die Präsentation auf dieser Webseite gleich im Fotolabor digitalisiert. |
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