Türkei 2013
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Titreyengöl im April 2013
Dieses Jahr meinen es die Veranstalter der zahlreichen Türkei-Gewinnreisen - also der als Busrundreisen getarnten Kaffeefahrten durch türkische Leder-, Schmuck- und Teppichfabriken - wahrlich nicht gut mit uns. Nicht ein einziger hat uns eine Frühjahresrundreise gewinnen lassen, und wir hatten doch schon sehnsüchtig darauf gewartet und unsere Urlaubsplanung danach ausgerichtet...
Naja - wahrscheinlich haben sich unsere Namen unter den einschlägig halbseriösen Veranstaltern inzwischen herumgesprochen, und sie wissen mittlerweile, daß wir immer nur der zahlreichen Sehenswürdigkeiten wegen mitfahren und in den Fabriken immer nichts kaufen und unser Urlaubsbudget lieber den Herren Lacoste, Burberry und Hilfiger in den zahlreichen Textilgeschäften und auf den Märkten übergeben.
Davon bekommen die Reiseleiter aber keine anteilige Provision. Es ist ihnen deshalb sehr daran gelegen, daß die Leute dort kaufen, wo sie von ihnen hineingeführt werden.
Auf halber Strecke zum Sommerurlaub müssen wir aber eine Erholungswoche im Frühjahr und bevorzugt in der Türkei haben. Also suchen wir eben selbst nach brauchbaren Angeboten - und finden eher zufällig ein attraktives All-Inclusive-Angebot bei Lidl. Ein erst im Vorjahr eröffnetes Fünf-Sterne-Haus zum attraktiven Preis - das buchen wir sofort und gestalten die Urlaubswoche eben mal wieder selbst.
Hotel Lake & River Side · Titreyengöl |
Am nächsten Morgen erkunden wir die nähere Umgebung zu Fuß. Das » LRS Lake & River Side « liegt zwischen dem Manavgat-Fluß und dem Titreyengöl-See, umgeben von landwirtschaftlichen Nutzflächen. |
Unser Zimmer liegt zum Garten, also in Richtung Fluß. Man kann den ganzen Tag die Ausflugsboote beobachten, die am Hotel vorbeituckern. Die Bootswerft am gegenüberliegenden Ufer sorgt für eine ganztägige Geräuschkulisse aus Hobel- und Hammerschlaggeräuschen. |
Das Speisenangebot vom offenen Buffet ist sehr schmackhaft und auch umfangreich. Es gibt einfach alles - vom gebackenen Fisch über traditionelle Speisen bis hin zu den obligatorischen Nudeln mit Tomatensoße für kulinarisch weniger anspruchsvolle Gäste. |
Noch vor Sonnenaufgang sorgen kläffende Köter und ein sehr aufmerksamer und ausdauernder Gockel für das definitive Ende der Nachtruhe, sollte man es vorgezogen haben, bei geöffneter Balkontüre zu schlafen. |
Die Frösche am Flußufer sorgen ebenfalls für eine permanente Geräuschkulisse. Es ist daher wirklich eine gute Idee, nachts bei verrammelter Balkontüre zu schlafen. |
Leider gibt es in diesem Hotel ein Sauberkeitsproblem: trotz anfänglicher Trinkgeldgabe, um die Zimmermädchen zur besseren Erfüllung ihrer Aufgaben zu bewegen, wurde der Fußboden nicht anständig gereinigt. |
Side · Antike Stadt |
Um diese Jahreszeit ist kaum Besucheransturm auf die Ruinen zu verzeichnen. Wir können in aller Ruhe photographieren, ohne störende Touris auf unseren Bildern zu haben. |
Wir nehmen am Hafen in einem Restaurant Platz und geben uns ein paar kühle Efes ein. Für das 0,4-Liter-Glas vom Faß werden hier 4 EUR verlangt - Touristenpreise. |
Nach fünf gemütlichen Efes gehen wir am Strand entlang zurück nach Titreyengöl. Ein herrlicher erster Urlaubstag geht mit einem Bilderbuch-Wolkenhimmel zu Ende. |
Köprülü Kanyon Nationalpark |
Es dauert eine gewisse Zeit, bis unser Reisebus alle Hotels angefahren und Gäste eingeladen hat, die ebenfalls diesen Ausflug gebucht haben. Schließlich erreichen wir unseren ersten Pausenstop - eine Brücke über den Fluß. |
Danach fahren wir zum Startplatz unserer Wanderung, einem Quellbereich des Flusses. Eine Frau bäckt gerade frisches Fladenbrot - Gözleme - für die aussteigenden Touris. |
Die Brücke über den Fluß stammt aus der Römerzeit und ist 2000 Jahre alt. Bei unserer Ankunft zeigen gerade ein paar verwegene Jugendliche ihre waghalsigen Sprünge von der Brücke und den umgebenden Felswänden in das eiskalte Wasser. |
Unser Reisebegleiter erzählt uns etwas über die hier ansässige Flora, während wir unsere Wanderung ein Stück bergauf fortsetzen. Vorbei geht es an blühendem wilden Oleander und Wildrosen. |
Schließlich erreichen wir die Ruinen einer ehemaligen römischen Zollstation. Wir warten, bis sich alle durch den kleinen Torbogen gequetscht haben und machen dann in Ruhe ein paar Photos des alten Gemäuers. |
Ein paar Gehminuten weiter tritt die alte Römerstraße schließlich aus dem Wald und bietet einen herrlichen Blick über die Landschaft. Hier gibt es eine zweite Brücke aus der Römerzeit. |
Kurz vor der Brücke gelangt man über eine schadhafte Straße hoch ins Gebirge zu der antiken Stadt Selge, die wir vor drei Jahren schon einmal besucht haben. |
Unser Reiseführer erzählt unglaubliches: die dort oben lebenden Bewohner sollen im nächsten Jahr enteignet und zwangsumgesiedelt werden, weil man plant, das ganze antike Gebiet in ein Freilichtmuseum zu verwandeln. |
Naja - das Gebiet gehöre dem Staat, und die Bewohner von Selge hätten dort oben keinen Haus- und Grundbesitz, meint unser Reisebegleiter. Der Staat könne deshalb mit seinem Grund und Boden verfahren, wie er wolle. |
Nun - rein rechtlich mag das sicher stimmen, aber soll man den Tourismus tatsächlich mit derart radikalem Vorgehen vorantreiben? Wir finden das nicht in Ordnung. Als so toll haben wir den Erhaltungszustand der Ruinen damals nicht empfunden, als daß er eine solche Umsiedelungsaktion rechtfertigen würde. |
Schließlich erreichen wir am Ende unserer kleinen Wanderung ein gemütliches Restaurant direkt am Flußufer. Dort zelebriert unser Reiseführer eine kleine Kochschau rund um die schmackhafte türkische Küche. |
Voller Inbrunst rührt er in Tomaten, Zwiebeln, grünen Blattsalaten und allerlei Gewürzen herum und mischt die verschiedensten Rohkostbeilagen zusammen, die dann zu den servierten Gerichten - Forelle und Hühnchenspießchen - gegessen werden. |
Der bereitstehende Granatapfelsirup macht sich sehr gut auf den Hühnchenspießchen. |
Nach dem schmackhaften Abendessen gehen wir mit Kamera und Stativ daran, einige Nachtaufnahmen vom Hotel zu machen. Es ist noch angenehm warm im Freien. Viele Gäste nutzen die Sitzgelegenheiten am Pool und im Gartenbereich. |
Die gesamte Hotelanlage ist recht großzügig angelegt. Allerdings dürfte das Liegenangebot rund um den Pool zur Hauptsaison reichlich unterdimensioniert sein. Schon jetzt zur Vorsaisonzeit sind kaum freie Plätze am Pool zu bekommen. |
Manavgat Şelalesi |
Einige Gäste maulen herum: ihr Reiseleiter habe ihnen bei der Buchung dieses Ausfluges versprochen, daß sie garantiert keine Einkaufsfahrt mitmachen müßten und daß sie viel Zeit auf einem türkischen Basar verbringen dürften. |
Bootsfahrt auf dem Manavgat |
Zusammen mit anderen Reisegruppen besteigen wir eines der schönen Holzboote, und die schon oft gebuchte Fahrt zur Flußmündung des Manavgat ins Meer beginnt. |
Gerade zieht unser Hotel an Steuerbord vorüber. Dort ist gerade Mittagessenszeit, es duftet nach Gegrilltem. Man erwidert unser Winken vom Gartenzaun aus. |
Als wir vor zwei Jahren diese Bootsfahrt zum letzten Mal gemacht hatten, stand dieses Hotel noch nicht. Nicht mal eine Baustelle war inmitten der Äcker auszumachen. |
Wir nähern uns dem Ziel unserer Bootsfahrt - der schmalen Landzunge zwischen Fluß und Meer. Dort liegen bereits viele Ausflugsschiffe vor Anker, während die Besatzungen die Mittagessen für ihre Gäste an großen Grills vorbereiten. |
Wir lassen uns ein eisgekühltes Efes für 3,50 EUR bringen und beobachten das Anlegemanöver. Am Strand sind schon die Grillmannschaften mit der Zubereitung unseres Mittagessens fertig und bringen es aufs Schiff. |
Es gibt wahlweise gegrillte Forelle oder Putensteak mit frischen Salaten und Hirse. Sehr schmackhaft zubereitet. Danach haben wir eine Stunde Aufenthalt zum Baden, Spazierengehen oder einfach zum Entspannen an Deck. |
Wir widmen uns einem weiteren Efes und genießen die Ruhe an Deck. Alle anderen verlassen den Kahn zum Baden im Meer. |
Die Große Moschee von Manavgat |
Die Ornamentik dieses Bauwerkes und die Teppiche in intensiven Rot- und Blautönen strahlen eine gewisse Ruhe aus. Wir lauschen den Worten unseres Reiseführers, der über den Islam im allgemeinen und über Gebetsrituale im besonderen referiert. |
Erstaunlich ist, daß die Atemluft im Inneren des Gebäudes angenehm frisch ist. Bei den ganzen turnbeschuhten Tourifüßen mit ihren qualmenden Tennissocken - man muß bekanntlich seine Schuhe ausziehen, bevor man eine Moschee betreten darf - hätten wir ein ganz anderes Aroma erwartet... |
Hotel Lake & River Side · Titreyengöl |
Die Gegend um den See scheint bereits lange, bevor das LRS gebaut wurde, touristisch erschlossen worden zu sein, denn es existieren zahlreiche abgewohnte Hotels in unmittelbarer Strandnähe. |
Schilder mit Aufschriften wie ALDI-Filiale Side lassen erkennen, daß dieser Strandabschnitt offenbar von deutschen Urlaubern dominiert wird, auf deren Lebensgewohnheiten sich die Händler eingestellt haben. |
Wir geben uns noch zwei Rakı mit Eis und zwei >Tuborgs an der Senfoni-Bar ein und begeben uns dann auf unser Zimmer. Mal sehen, was im türkischen Fernsehen so geboten ist... |
Dörferfahrt |
Wir ziehen unsere Schuhe aus und betreten die Moschee des Dorfes. Unser Reiseleiter erklärt uns die Gebetsrituale und grundsätzliche Dinge über den Islam. |
Irgendwie sieht es hier nicht so sehr nach einem ursprünglichen, typischen Dorf aus, eher nach einem Touristen-Abzockdorf. Daß dem tatsächlich so ist, merken wir, als das Mittagessen und die Getränke abkassiert werden. |
Wir hatten zwei Dosen Cola und hatten dafür 5 TL zu bezahlen, also etwa 2,30 EUR. Das sind keine Preise für ein typisches, unberührtes Bauerndorf, sondern stinknormale Touristen-Abzockpreise! |
Tunnel-Aquarium · Antalya |
Wie in vergleichbaren Etablissements gibt es hier schön gestaltete Unterwasserwelten hinter dicken Glasscheiben zu bestaunen. |
Zeitgleich mit uns ist gerade eine Schulklasse durch die Gänge unterwegs und sorgt für ein ohrenbetäubendes Gekreische. |
Ein Schwarm kleiner Haie zieht seine Kreise um ein altes Flugzeugwrack aus dem Zweiten Weltkrieg. An anderer Stelle sorgt ein Wrack eines hölzernen Schiffes für die nötige Atmosphäre. |
Stereobild aus dem Köprülü Kanyon |
Für interessierte Photographen |
Alle Photos wurden mehrheitlich mit Spiegelreflexkameras vom Typ Canon AE-1 Program mit dem Objektiv Canon FD Zoom 1:4 / 35 - 70 mm, Olympus OM40 Program mit dem Objektiv F.Zuiko Auto-S 1:1,8 / 50 mm und Pentax MZ-M mit dem Objektiv SMC Pentax-A Zoom 1:4 - 5,6 / 35 - 80 mm auf Diapositivfilm aufgenommen. |
Verwendet wurden Diafilme von Kodak (Professional Elitechrome Extra Colour 100). Die Filme wurden im Anschluß an die Entwicklung für die Präsentation auf dieser Webseite gleich im Fotolabor digitalisiert. |
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